Zustand „nicht akzeptabel“

Erkrath · In seinem Stationsbericht bemängelt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr das Erscheinungsbild des S-Bahnhofes Erkrath. Verbessert hat sich der Hochdahler Haltepunkt, Spitzenreiter ist weiterhin die Station Erkrath-Nord.

Erkraths Bahnhöfe
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(nigo) Vor allem der Alt-Erkrather S-Bahnhof ist zu dreckig — und allgemein in einem schlechten Zustand. Das zumindest ist das Fazit des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), das er in seinem jährlichen Stationsbericht zieht. Der Bericht für das Jahr 2016 wurde am Freitag in einer ersten Version veröffentlicht. Jedes Jahr bewertet eine Kommission des VRR dafür alle Bahnhöfe und Stationen im Verbundbereich, mehrmals statteten die Mitarbeiter des VRR auch den vier Erkrather S-Bahnhöfen einen Besuch ab.

Der Bahnhof Erkrath ist dabei, wie schon in den vergangenen drei Jahren, Schlusslicht. Die Kontrolleure bemängeln vor allem Graffiti im Zugangsbereich und auf dem Bahnsteig. Auch die Funktionalität im Zugang sei unzureichend. Was damit genau gemeint ist, lässt sich allerdings nur vermuten — nahe liegt, dass die Kontrolleure die Ausfälle des Aufzuges zum Bahnsteig hin meinen. Einziges Lob: Kein Problem würden die Gerätschaften auf dem Bahnsteig selbst bereiten. Heißt: Ticketautomat und Beleuchtung sind in Takt — oder waren es zumindest, als die Kontrolleure vor Ort waren. Insgesamt bewerten sie die Station mit dem Urteil "nicht akzeptabel". Das ist die schlechteste von drei Notenstufen, die die Mitarbeiter in ihrem Bericht vergeben können. Die gelbe Karte wird mit der Note eines "noch akzeptablen Erscheinungsbildes" beschrieben, die Bestnote lautet "akzeptabel".

Diese Note bekommt — wie schon in den Vorjahren — der Bahnhof Erkrath Nord verliehen. Rein gar nichts haben die Kontrolleure hier zu beanstanden. Das mag an der Sonderstellung der Regiobahn-Haltepunkte liegen: Insgesamt gibt es im VRR-Gebiet 296 Stationen. Davon sind 288 Stationen im Eigentum von "Station & Service", einzig und allein die acht Stationen der Regiobahn befinden sich im Eigentum der kleinen privaten Bahnlinie. Bis auf einem Haltepunkt (Mettmann-Zentrum) wurde all diesen Stationen die Bestnote verliehen.

Verbessert hat sich offenbar das Erscheinungsbild des S-Bahnhofes Hochdahl. Im vergangenen Jahr bekam der noch das Urteil eines "nicht akzeptablen Erscheinungsbildes" aufgedrückt. 2016 hat sich das nun verbessert und der VRR bezeichnet es als "noch akzeptabel". Probleme sieht der VRR auch hier bei Schmierereien im Zugangsbereich und auf dem Bahnsteig selbst. Warum aber die Aufwertung der Station erfolgt ist, steht nicht in dem Schriftstück. Noch im Rahmen der "Modernisierungsoffensive 2" wurde die behindertengerechte Rampe am Hochdahler Bahnhof gebaut.
Nicht verändert hat sich das mittelmäßige Urteil für den Haltepunkt Millrath. Wie in den Vorjahren sei das Erscheinungsbild des S-Bahnhofes "noch akzeptabel". Funktionalität und Sauberkeit seien sowohl im Zugangsbereich, als auch auf dem Bahnsteig top, nur Graffiti würden auch hier das Erscheinungsbild trüben.

Besserung ist zumindest für den Erkrather S-Bahnhof in Sicht. Mehr als 300 Millionen Euro stellen die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund im Rahmen der "Modernisierungsoffensive 3" für die Modernisierung von kleineren Bahnhöfen in NRW bereit. Davon wird auch der Erkrather S-Bahnhof profitieren. Der Maßnahmenkatalog sieht vor allem vor, den Bahnsteig auf eine Höhe von 76 Zentimeter abzusenken, so dass der Einstieg in die modernen S-Bahnen der Linie S8 in Zukunft leichter fällt. Momentan ist der Bahnsteig zu hoch für die neuen Züge, als Konsequenz ergibt sich eine 20 Zentimeter hohe Stufe zwischen Bahnsteigkante und Zug. Darüber hinaus solle auch die Unterführung modernisiert werden und die Bahnsteigausstattung, beispielsweise Schilder und Sitzgelegenheiten, überholt werden. Die gesamte Modernisierungsoffensive soll im Jahr 2023 abgeschlossen sein.