Keine reine Luft in Erkrath?
Erkrath · Es ist ein Thema, welches sich seit Monaten hartnäckig in den Medien hält: Der Abgasskandal der Automobilindustrie. In vielerlei Hinsicht wurde getrickst, um die Verbraucher von umweltschonenden Fahrzeugen zu überzeugen.
Wie sieht die StickstoffdioxidBelastung und des Feinstaubs jedoch in Erkrath aus?
(tb) Dieser Frage hat sich Dipl. Ing. Jörn Leunert vom Bündnis 90/ Die Grünen angenommen. Das Mitglied der Kreistagsfraktion holte sich innerhalb seiner Parteireihen Verstärkung. Mit vereinten Kräften wurde daher am vergangenen Donnerstag eine Messgerät zur Ermittlung der Stickstoffdioxidimmission an der Neanderstraße, Ecke Bismarkstraße eingerichtet. "Über zehn Tage wird ein Röhrchen mit einer chemischen Paste an einem Straßenmasten aufgehängt. Das Gemisch reagiert mit dem Stickstoffdioxid. Anhand der Reaktion lässt sich die Belastung bemessen. Ein weiteres Röhrchen hängen wir zudem an der Bergischen Allee in Hochdahl auf", verrät Oliver Krischer.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende maß am selben Tag zudem die Feinstaubbelastung. Diese lag gegen 14 Uhr bei einem Wert von 24,8 Mikrogramm pro Kubikmeter. "Der Grenzwert von 50 Mikrogramm ist nicht erreicht. Das kann sich aber bei starker LKW- Belastung schnell ändern", ist sich der Politiker sicher. Das genaue Ergebnis der Stickstoffdioxidmessung wiederum wird erst in zwölf Tagen erwartet. "Der Grenzwert von 40 Mikrogramm darf nicht überschritten werden. In anderen Kreisstädten wie Mettmann oder Langenfeld war das leider der Fall."
Für die Auswertung konnte ein Schweizer Labor gewonnen werden. Sollte sich herausstellen, dass an besagten Straßen ein grenzwertiger Wert erzielt wurde, soll die Verwaltung einbezogen werden. "Wir möchten dann eine flächendeckende und offizielle Messung seitens der Stadt beantragen", so Peter Knitsch. Der Sprecher des Ortsverbands ist sich sicher, dass bei negativen Messergebnissen drastische Maßnahmen getroffen werden müssen. "Regelungen für den LKW-Verkehr und Geschwindigkeitsbegrenzungen könnten helfen. Viele Städte denken bereits über das Verbot von Dieselfahrzeugen nach." Ein Umdenken muss jedoch im größeren Stil vollzogen werden, sind sich die Parteimitglieder sicher. "Die Luftverschmutzung wird sich nicht verbessern, wenn nur einzelne Städte wie Erkrath reagieren."
Info:
Erst kürzlich haben die Grünen stark die geplante Anschaffung neuer Dieselbusse der Rheinbahn kritisiert. So heißt es von Seiten der Rheinbahn, dass in den Folgejahren rund 150 Dieselfahrzeuge der Abgasnorm 6 angeschafft werden sollen. "Die Rheinbahn verschläft die Zukunft", äußerte sich Peter Knitsch auf der Homepage des Ortsverbandes.