Große Baustelle im Tierheim Hilden Freiwillige wuppen die Stemmarbeiten für die neuen Hundezwinger

Erkrath/Hilden · Im Tierheim Hilden wird seit Anfang Januar mächtig angepackt: An drei aufeinanderfolgenden Samstagen hallten Bohrhämmer durch die Gänge, Fliesen splitterten, Wände wurden ein- und Böden rausgerissen. Ziel der schweißtreibenden Aktion: Die Hundezwinger werden erweitert – und das mit voller Unterstützung freiwilliger Helferinnen und Helfer!

Zahlreiche freiwillige Helfer packten im Tierheim Hilden mit an, um die Hundzwinger neu zu gestalten.

Foto: Tierheim Hilden

Grund für die umfangreichen Umbauarbeiten ist eine Vorgabe: Die Innenzwinger der großen Hunde müssen mindestens zehn Quadratmeter Bewegungsfläche bieten, damit die Tiere nachts nicht mehr in ihren Außenbereichen für Geräuschbelästigungen sorgen (wir berichteten). Bisher lagen die Maße der Innenzwinger darunter. Die Alternative zum Umbau? Große Hunde hätten an andere Tierheime abgegeben werden müssen – doch die sind ohnehin schon überfüllt. Für das Team in Hilden war klar: „Wir stemmen das mit dem Umbau!“ Um die Kosten von mindestens 15.000 Euro allein für die Abrissarbeiten zu sparen, setzte das Tierheim auf geballte Manpower: Ein Aufruf unter dem Motto „Umbau oder Hunde weg – Tierheim Hilden braucht eure Hilfe“ in den Sozialen Medien und der heimischen Presse (wir berichteten) war ein voller Erfolg.

Über 200 Meldungen trudelten ein, viele Helfende standen bereit. Zwischen 15 und 35 Freiwillige rückten jeden Samstag an – ausgestattet mit Schutzbrillen und Sicherheitsschuhen, aber vor allem mit Tatendrang und Herz. Die Mission: 68 Tonnen Material raus! Insgesamt wurden etwa 200 Quadratmeter Bodenfliesen samt Estrich (rund 28 Tonnen) und 140 Quadratmeter Mauerwerk inklusive Wandfliesen (rund 40 Tonnen) entfernt. Freiwillige aus den unterschiedlichsten Bereichen packten mit an: Eine Firma für Gebäudetechnik kam mit fünf Kollegen, eine Helferin aus der UNO-Flüchtlingshilfe war vor Ort, und auch Menschen, die bereits im Ahrtal geholfen hatten, zeigten erneut ihre Solidarität, ebenso wie die Tierfreunde aus unseren Partnerstädten.

Das Tierheim sorgte für eine kleine Stärkung zwischendurch – mit Getränken, Snacks und deftigem Mittagessen. Doch der wahre Lohn war die Begeisterung der Mitarbeitenden: „Wir sind zutiefst gerührt von so viel Einsatzbereitschaft. Ohne diese großartige Hilfe wäre der Abriss in diesem Tempo unmöglich gewesen“, fasst es der erste Vorsitzende Günter Dehnert zusammen, der den Umbau koordiniert. Noch nicht am Ziel, aber auf dem Weg: Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich inzwischen auf geschätzte 130.000 bis 150.000 Euro – eine Summe, die das Tierheim nur mit Spenden stemmen kann. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann mit einem Beitrag helfen, die Zwinger für die vierbeinigen Schützlinge fertigzustellen. Mit der geballten Kraft der Freiwilligen scheint das Ziel zum Greifen nah: ein tiergerechtes Zuhause für die Hunde, die das Tierheim Hilden in Notzeiten auffängt.