Gemeindefest „Viele Leute haben das vermisst“

Erkrath. · Am Samstag, 13. Mai, lädt die Evangelische Kirche in Alt-Erkrath zum Gemeindefest ein. Geselligkeit in entspannter Atmosphäre steht natürlich im Mittelpunkt der Veranstaltung, aber auch das Thema Nachhaltigkeit. Das Ganze vor dem Hintergrund vieler Veränderungen.

Jugendleiterin Hannah Baumann, Pfarrerin Gisela Kuhn und Diakonin Nicole Förster (von links) freuen sich auf ein unberschwertes Beisammensein mit der Gemeinde.

Foto: D. Herrmann

Gisela Kuhn hat es nicht leicht in diesen Tagen. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde noch zwei Kollegen an ihrer Seite, doch der erste, Gerhard Herbrecht, verließ die Gemeinde im Januar 2021. „Wir haben darauf hin so umstrukturiert, dass es für zwei Pfarrstellen passt“, erzählt Frau Kuhn. Doch dann verabschiedete sich im vergangenen Herbst auch noch Carsten Kern in die Schweiz und seither muss die verbliebene Pfarrerin einen Wust von Aufgaben erledigen. Immerhin: Seit dem 1. April erhält sie Unterstützung von Dr. Michael Benedetti von der Landeskirche, der beim Pfarrdienst hilft und bei der Suche nach einem passenden Kandidaten für die vakante Stelle.

Letzteres gestaltet sich durchaus schwierig, denn der Fachkräftemangel ist auch in der Evangelischen Kirche ein Thema. Angesichts mannigfaltiger Herausforderungen freut sich Gisela Kuhn umso mehr auf die schöne Abwechslung, die das Gemeindefest am Samstag, 13. Mai, 15 bis 18 Uhr, rund um die Kirche in Alt-Erkrath bedeutet „Es ist seit Corona das erste Fest, das wir veranstalten“, sagt die Pfarrerin, „ganz viele Leute haben diese Zusammenkünfte sehr vermisst.“ Natürlich dürfen sich die Gäste auf Kaffee und Kuchen freuen, auf Musik und nette Begegnungen, auf Kirchturmführungen mit Gerrit Mallock und die Besichtigung der komplett renovierten Orgel, erklärt von Organistin Tajana Kisilev, die zwischendurch auch in die Tasten greift.

Das gegenüberliegende Altenheim wird in die Feierlichkeiten mit einbezogen, es gibt Angebote für Kinder und Jugendliche, Stände der Diakonie und des Eine-Welt-Ladens. Es gibt aber darüber hinaus ein Schwerpunktthema und das lautet Photovoltaik. Seit kurzem befindet sich eine solche Anlage auf dem Dach an der Südseite der Kirche und auf weiteren Gebäuden der Gemeinde. Der Strom soll den Eigenbedarf decken und über Ladesäulen an der Gartenstraße die E-Mobilität fördern. Hintergrund ist der Beschluss der Landessynode, dass alle Gebäude der Evangelischen Kirche bis 2035 klimaneutral sein müssen.

In Erkrath machten sich die Verantwortlichen entschlossen an die Umsetzung. „Wir haben nun eine Photovolataik-Anlage auf einem denkmalgeschützten Gebäude“, erzählt Pfarrerin Kuhn, „das haben einige Leute nicht für möglich gehalten. Es ist ein Novum.“ Und zwar eines, das bei vielen anderen Gemeinden auf großes Interesse stößt. Es gebe Anfragen dazu, so die Pfarrerin, beispielsweise vom Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann und vom Kirchenkreis Düsseldorf. Auch deshalb soll das Konzept beim Gemeindefest noch einmal im Detail vorgestellt und erklärt werden. Dazu hat sich auch die Firma angekündigt, die mit dem Projekt in Erkrath betraut war. „Vor der Umsetzung stand ein wirklich aufwendiges Genehmigungsverfahren“, erzählt Frau Kuhn, „aber wir haben von Anfang an gesagt: Geht nicht, gibt’s nicht. Und nun sind wir froh, dass alles so gut geklappt hat.“

Natürlich sei das Ganze nicht billig gewesen, aber: Die Anlage werde sich mit der Zeit amortisieren. Es sei eine Investition in die Zukunft. Und genau dorthin soll der Blick auch beim Gemeindefest gehen. Pfarrerin Kuhn: „Wir haben derzeit eine Zeit der Veränderungen, es ist vieles in Bewegung und es geht darum, die Gemeinde in eine gute Zukunft zu führen.“