Nachlese Die Polizei bei der Selbsthilfegruppe MS-Treff Erkrath

Erkrath · Plötzlich und unerwartet tauchte beim letzten Treffen der Selbsthilfegruppe MS-Treff Erkrath die Polizei auf. Nach gründlicher Personenkontrolle und der Bestätigung, dass alle Personen ordnungsgemäß gemeldet sind, outeten sich die Beamten als die „Krimi-Cops“.

Die „Krimi-Cops“: Ingo Hoffmann, Carsten Hoffmann und Klaus Stickelbroeck bei der Selbsthilfegruppe MS-Treff Erkrath.

Foto: Timo Kremerius

Zum Jahresabschluss hat sich die Leiterin der Selbsthilfegruppe MS-Treff Erkrath, Marion Kremerius, etwas Besonderes einfallen lassen. Es war ein großer Wunsch ihrer Gruppe. Sie fragte die „Krimi-Cops“, ob sie zu einer Krimilesung auf ihrer Weihnachtsfeier in der Begegnungsstätte der Johanniter kommen würden. Und obwohl sie zurzeit völlig ausgebucht sind und ihre Lesungen neben ihrem Dienst einrichten müssen, sagten sie sofort zu.

Die zahlreichen Mitglieder der Selbsthilfegruppe hatten den Raum bei den Johannitern festlich und weihnachtlich geschmückt. Jeder hatte etwas mitgebracht, sei es Zwiebelkuchen, selbst gemachte Schokolade oder andere Weihnachtsleckereien. Viele Kerzenständer mit leuchtenden Kerzen schmückten die Tische und das lud schon allein zu einem netten, geselligen Abend ein.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Marion Kremerius, ging das Wortspektakel der „Krimi-Cops“ los. Man muss wissen, dass die drei Polizisten, normalerweise sind es vier, aber der Kollege Martin Niedergesähs hatte Dienst, nicht zum ersten Mal bei der Selbsthilfegruppe war. Es war immer das gleiche Endergebnis: Kein Auge blieb trocken.

Die anwesenden Klaus Stickelbroeck, Ingo Hoffmann und Carsten Rösler holten das letzte aus sich raus und unterhielten die Gruppe hervorragend. In fast zwei Stunden lasen sie Passagen aus einigen ihrer Krimis oder auch Kurzkrimis vor und verstanden es auch immer ihre aufmerksamen Zuhörer mit einzubinden. Es handelte sich, wie immer beim MS-Treff, nicht das Reden-Hören Prinzip, sondern es war auch teilweise ein unterhaltsamer Plausch zwischen den beiden Seiten.

Wenn man natürlich weiß, wie so eine Lesung mit den „Krimi-Cops“ abläuft und wie viel Komik, Mimik und sprachliche Raffinessen von den dreien gemacht wird, dazu kommen die Frotzeleien untereinander, da sind Einwürfe seitens der Zuhörer unausweichlich. So schwang schon mal Stickelbroeck in der Rolle des Mörders das Messer, Hoffmann ließ ein langes Nasenhaar erzittern und Rösler suchte seine Oma im Polizeipräsidium. Aber die „Krimi-Cops“ banden alles in ihr Programm ein, selbst aus Versprechern wurden Lachsalven, erzeugende kleine Geschichten oder neue Worterfindungen gemacht.

So verging die Zeit, eine kleine Pause inklusive mit den Cops zu plaudern oder für eine persönliche Widmung in ihren Büchern, rasend schnell. Eigentlich viel zu schnell. Man hätte gerne auch noch länger zugehört. Nach getaner Lesung wurden die „Krimi-Cops“ mit dem verdienten Applaus belohnt und bekamen von der Leiterin der Gruppe ein paar Leckereien für den Heimweg mit. Man muss wissen, dass Klaus Stickelbroeck fast in Holland wohnt und noch einen weiten Weg vor sich hatte.