Kriminalität in Erkrath leicht angestiegen
Erkrath · Während die Kriminalitätsrate im Kreis um 4,57 Prozent gesunken ist, ist sie in Erkrath um 4,92 Prozent gestiegen.
(RG) Bei der Präsentation der Kriminalstatistik für den Kreis Mettmann erklärt Kreis Direktor Martin Richter "Wir wohnen im Kreis vergleichsweise sicher. Das entspricht nicht 'der gefühlten Temperatur‘", und meint damit die Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und tatsächlichen Zahlen in der Statistik. Aber bei diesen Zahlen gibt es in den kreisangehörigen Städten große Unterschiede. Die Kriminalitätshäufigkeitszahl ist in sieben kreisangehörigen Städten im letzten Jahr gesunken, während sie in Erkrath, Heiligenhaus und Langenfeld gestiegen ist. Entgegen dem kreisweiten Trend sind die Wohnungseinbrüche in Erkrath um 11,56 Prozent angestiegen, während gleichzeitig die Aufklärungsquote um 7,82 Prozent zurückgegangen ist, womit die von Kreisdirektor Richter erwähnte 'gefühlte Temperatur‘ in Erkrath zutrifft.
Im Bereich der Wohnungseinbrüche ist die Zahl der nicht deutschen Täter vergleichsweise hoch, allerdings wohnt eine große Anzahl der Täter nicht im Kreis. Die gute Autobahnanbindung macht Erkrath und andere Städte im Kreis attraktiv für 'reisende Einbrecher‘. Wohnungseinbrüche empfinden Betroffene als besonders belastend. Hier bietet die Polizei zur Sicherung des Eigentums kostenlose Beratung an. In Hilden können Bürger in einer Ausstellung die verschiedenen Sicherungsmöglichkeiten besichtigen. Viele Einbrüche können durch aufmerksame Nachbarn verhindert oder aufgeklärt werden, die rechtzeitig über die Rufnummer 110 Hinweise geben.
Auch die Gewaltdelikte haben in Erkrath um 14,04 Prozent zugenommen, die Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung sogar um 34,38 Prozent. Erinnert man sich an die Auseinandersetzungen zweier libanesischer Großfamilien mit Beteiligung rockernaher Gruppen im Frühherbst letzten Jahres, sind diese Zahlen verständlicher. Johannes Hermanns, Leiter der Direktion Kriminalität sorgt sich über diese Entwicklung, da hier Auseinandersetzungen zu territorialen Besitzansprüchen öffentlich ausgetragen werden und die Beteiligten sich an keine rechtlichen Strukturen halten. Auch die Gewalt gegenüber Polizeibeamten hat zugenommen. Die Zahl der Raubdelikte ist im letzten Jahr erfreulicher Weise um 15 Prozent zurückgegangen. Auch die Zahl der Diebstahldelikte gesamt und schwerer Diebstähle ist mit 6,8 und 5,53 Prozent leicht rückläufig gegenüber dem Vorjahr, während die Zahl der Wohnungseinbrüche um 11,56 Prozent zugenommen hat. Dafür gab es 8,7 Prozent weniger Ladendiebstähle. Fahrraddiebstähle haben im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zugenommen und Autodiebstähle um 7,69 Prozent abgenommen. Diebstähle aus Kfz sogar um 44,02 Prozent. Dafür hat die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte um 21,93 Prozent zugenommen.
Sorge bereitet der Polizei auch immer doch der sogenannte 'Enkeltrick‘. Inzwischen versuchen als Polizisten getarnte Betrüger Senioren um ihre Ersparnisse zu bringen. "Die Polizei verlangt niemals Auskunft zu Geld oder Vermögen." warnt Johannes Hermanns deshalb und ergänzt "Rufen Sie die 110 an, wenn jemand sich als Polizist ausgibt und solche Auskünfte von Ihnen verlangt."