Starke Frauen, schwache Blase
(djd). 50 ist das neue 40 — und Frauen stehen in diesem Alter heute mitten im Leben. Allerdings lässt sich das Alter doch nicht gänzlich aufhalten, manche Beschwerden können den Elan beträchtlich bremsen.
Dazu gehört auch die Blasenschwäche. Sie ist zwar keine reine Alterskrankheit, nimmt aber ab 50 deutlich zu. Eine Blasenschwäche kann viele Ursachen haben. So ist der Beckenboden oft durch Schwangerschaften und Geburten geschädigt, auch wiederholte Entzündungen der Harnwege, Nierensteine oder Tumore können die Blasenfunktion beeinträchtigen.
Zusätzlich machen sich die Wechseljahre bemerkbar, da der eintretende Östrogenmangel Bindegewebe und Schleimhäute schwächt. Bei der Ausprägung unterscheidet man die sogenannte Belastungsinkontinenz, bei der Heben, Husten oder Niesen zu einem ungewollten Urinverlust führen kann, und die überaktive Blase oder Reizblase, die durch urplötzlichen starken Harndrang gekennzeichnet ist. Dann schafft man es kaum oder gar nicht mehr zur nächsten Toilette.
Ob man selbst schon stärkere Symptome hat und einen Arzt aufsuchen sollte, zeigt beispielsweise ein Selbsttest unter www.blase-ok.de. Einen Besuch beim Facharzt — Gynäkologe, Urologe oder Urogynäkologe — sollte man auf keinen Fall aus Scham vermeiden. Denn Blasenprobleme lassen sich meist gut behandeln. Medikamentös kann einer überaktiven Blase etwa mit Anticholinergika entgegengewirkt werden. Sie entspannen die Blasenmuskulatur und lindern den plötzlichen Harndrang. Zusätzlich kann gezieltes Beckenbodentraining die Schließfunktion der Blase stärken.