Grüne fordern Antworten von der Verwaltung zur Thieleshofbrücke Trittsteine scheinen für die meisten Anwohner keine Lösung zu sein
Unterfeldhaus · Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat beantragt, die Brücke „Am Thieleshofbrücke“ auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung am 26. Oktober zu setzen.
Nachdem die Mehrheit des Rates – darunter die CDU - eine Wiederherstellung der Thieleshofbrücke im Sommer 2023 abgelehnt hatte, soll es jetzt laut Bürgermeister Schultz eine „Kompromisslösung“ geben: Der Ortsverband der CDU-Unterfeldhaus
hatte vor Monaten eine „Trittsteinlösung“ vorgeschlagen, die viele Unterfeldhauser für einen schlechten Aprilscherz halten. Diese Lösung will die Erkrather Verwaltungsspitze nun aber ohne vorherige Beschlussfassung im zuständigen Ausschuss des Rates tatsächlich umsetzen.
Bei dem Vorschlag handelt es sich um einzelne Steine, die in den Eselsbach gelegt werden sollen. An einem Drahtseil können sich dann alle, die wollen und können, über den Eselsbach hangeln. Die Grünen wollen eine Antwort auf die Frage, für wen diese Konstruktion gebaut werden soll. Für die Menschen am Thieleshof nach ihrer Auffassung jedenfalls eher nicht: Für Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität, Radfahrende, Eltern mit Kinderwagen, Seniorinnen und Senioren, Hundebesitzer und kleine Kinder ist der Bach so nicht zu überqueren.
„Das würde eine Überquerung, die mehr Menschen ausgrenzt, als dass sie ihnen dient. Dies kann nicht im Sinne irgendeiner Neuerung der Stadtverwaltung in Erkrath sein. Die Konstruktion ist total an den Bedürfnissen der Unterfeldhauser vorbeigeplant!“ meint Barbara Geiss-Kuchenbecker, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion. Zusammen mit den beiden anderen Unterfeldhauser Wahlkreisvertretern der Grünen, Andreas Kuchenbecker und Alexander Schulze, hatte sie sich im Ausschuss für Stadtentwicklung und im Rat für einen Neubau der Brücke eingesetzt.
Unvorstellbar ist für die Grünen, wie die Verwaltung ihre Konstruktion sichern will. Wenn schon der Hochdahler Stadtweiher aus Versicherungsgründen einen höheren Zaun benötigt, wie will man bei diesem Übergang Unfälle vermeiden? Ein nicht kalkulierbares Risiko, das hier in Kauf genommen wird. Auch bleibt die Frage, wie sich eine Trittsteinlegung auf Starkregenereignisse auswirken würde. Eine Wiederherstellung der Brücke wurde seinerzeit von der Ratsmehrheit aus Kostengründen abgelehnt. Die Grünen interessiert nun, wie die aus ihrer Sicht abstruse Idee der Eselsbachüberquerung finanziert werden soll. Die Steine müssen beschafft, im Boden verankert werden und das Ufer ist an dieser Stelle so steil, dass da größere Erdarbeiten nötig werden. „Mit dieser unnützen Verschwendung von Steuergeldern kann man den Haushalt sicherlich nicht optimieren“, befürchtet
Barbara Geiss-Kuchenbecker.
Die Grünen fordern Verwaltung und Ratsmehrheit auf, von dieser unsinnigen Idee Abstand zu nehmen und die Brücke neu zu bauen. „Wir sind hier schließlich nicht in den Bergen, wo Wanderer froh sind, wenn sie einen Bach überhaupt überqueren können, sondern in Unterfeldhaus, wo eine solide Brücke den Bürgerinnen und Bürgern einen erholsamen Spaziergang am Eselsbach entlang ermöglichen sollte. Das wäre bürgernahe Politik und bürgernahes Verwaltungshandeln,“ so Andreas
Kuchenbecker und Alexander Schulze.
Voraussichtlich wird der TOP auf der ASW Sitzung am Donnerstag, dem 26. Oktober um 17 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus verhandelt