Bürgervotum Max-Planck-Straße meldet sich zurück „Da fühlt man sich veräppelt“

Unterfeldhaus · Eigentlich hatte sich das Bürgervotum Max-Planck-Straße im Sommer 2019 verabschiedet (wir berichteten). 40 Jahre lang hatten sich Helmut Vorholt (Vorsitzender und Gründungsmitglied) sowie Walter Georg, Jürgen Richter und Prof. Manfred Liepach für die Belange der Anwohner eingesetzt. Doch so wirklich ganz geht man ja bekanntlich nie...

Helmut Vorholt (li.) zusammen mit Patrick Schreier - beide vom Bürgervotum Max-Planck-Straße - an einem Jungbaum mit einem so genannten „Sonnenbrand“.

Foto: nic

Im Gegenteil: Das Quartett hat sogar einen jungen Mitstreiter gewonnen - Patrick Schreier setzt sich jetzt auch für die Ziele des Bürgervotums mit ein. Dem sind momentan besonders zwei Dinge ein Dorn im Auge. „Die Grünstreifen entlang der Max-Planck-Straße werden nicht ausreichend gepflegt“, sagt uns Helmut Vorholt. Gemeinsam mit Prof. Manfred Liepach hatte er erst im vergangenen Frühjahr 4000 Krokusse dort gepflanzt. „Und dann kommen die von der städtischen Grünpflege und mähen einfach alles ratzfatz ab. Da fühlt man sich doch als engagierter Bürger gelinde gesagt ein wenig veräppelt“, so Vorholt. Für viel Geld wurden außerdem etliche Jungbäume entlang der Straße durch die Stadt gepflanzt.

„Aber der heiße Sommer hat den Pflanzen stark zugesetzt. Viele der Bäume weisen einen so genannten Sonnenbrand auf und haben zum Teil auch Frostrisse. Hierbei verbrennt oder platzt die Rinde der Bäume sichtbar auf. An den beschädigten Stellen kann in der Folge kein Wasser- und Nährstofftransport mehr geleistet werden, sodass die Krone meist von oben herab abstirbt. Wir haben bei der Pressestelle der Stadt Erkrath zu beiden Kritikpunkten nachgefragt und folgende Antwort erhalten: „Bisher sind der städtischen Beschwerdestelle keine Probleme bezüglich der Pflege der Grünstreifen an der Max-Planck-Straße gemeldet worden. Auch hat die Abteilung Grün bislang keine Mängel feststellen können. Selbstverständlich werden auch extensiv gepflegte Flächen wie an der Max-Planck-Straße in regelmäßigen Abständen geschnitten beziehungsweise gemäht, in der Regel ein bis zwei Mal pro Jahr. Hierbei kann und soll der Schnittzeitpunkt auch im Sommer liegen. Das Vermeiden jeglicher Schnittmaßnahmen ist dagegen wenig zielführend. Die oben genannten Mähgänge wurden in der vom Stadtrat beschlossenen Ausschreibung der städtischen Grünflächenpflege entsprechend berücksichtigt und sind jeweils für Juni und September vorgesehen – dabei kann es jedoch zu witterungs- und wachstumsbedingten Anpassungen kommen. Die Schäden an den Jungbäumen sind der Stadt bekannt.

„Viele der Jungbäume an der Max-Planck-Straße sind sogar so stark geschädigt, dass sie künftig ausgetauscht werden müssen. Im Zuge einer Neupflanzung würden die künftigen Jungbäume dann auch mit einem entsprechenden weißen Rindenschutz bestrichen und sind somit präventiv gegen sonnen- und frostbedingte Schäden (wie sie die angesprochenen Bäume aufweisen) geschützt werden. Die bereits betroffenen beziehungsweise vorhandenen Bäume mit dem weißen Rindenschutz zu bestreichen ist aus den geschilderten Gründen jedoch sinnlos, da die Bäume wie oben beschrieben zum einen zu stark geschädigt sind und sich zum anderen bereits an die vorhandenen Witterungsbedingungen gewöhnt haben“, heißt es im Antwortschreiben der Stadt.

Für das Bürgervotum dürfte dies nur bedingt eine zufriedenstellende Antwort sein, vor allem weil hier nach Ansicht von Helmut Vorholt und seiner Mitstreiter, Geld verbrannt wurde. „Solche Jungbäume sind nicht gerade günstig in der Anschaffung und es war nicht der erste heiße Sommer, den wir erleben mussten. Hier hätte man schon im Vorfeld handeln müssen und nicht erst, wenn es zu spät ist und die Bäume bereits einen Schaden erlitten haben.“ Das Bürgervotum wird weiterhin ein strenges Auge auf die Max-Planck-Straße und Umgebung haben und Missstände und Probleme offen ansprechen.

(nic)