Sie lebt für ihre Krimis

Hochdahl · Schauplatz eines schaurigen Mordes. Oder war es ein Unfall? Wer hinter das Geheimnis kommen will, muss sie lesen, die Bücher von Anne Pöttgen.

Von ihrem Schreibtisch aus kann Krimibuchautorin Anne Pöttgen das Hochdahler Umland überblicken.

Foto: tb

(tb) Die Senioren ist nämlich nicht nur leidenschaftlicher Krimibuch-Fan, sondern selbst Autorin. Und sie entführt ihre Leser in die direkte Nachbarschaft: Auf den Kirchberg. Die Protagonistin Ruth Bergmann ist nur unwesentlich jünger als Pöttgen selbst. Überhaupt trifft man auf viele Parallelen in den Romanen der Hochdahler Autorin. Das Lokalkolorit lässt sich ebenso wenig leugnen, wie der Ausgangsort der Bücher. Im Fokus: Eine Seniorenresidenz. Doch zurück zum Anfang der "Geschichte": Anne Pöttgen, selbsternannte ewig 82jährige, zog 2013 in den Hochdahler Rosenhof. "Mein kaputter Rücken hat mich dazu veranlasst, in die Seniorenresidenz zu ziehen", erinnert sich die Autorin. Seitdem steht die Tastatur der Senioren kaum still. "Ich schreibe, damit mir nicht langweilig wird", so die ehrlichen Worte. Über ein Seminar kam die gebürtige Düsseldorferin ans Krimibuch schreiben.

Dabei ist die mediale Welt kein Neuland für Anne Pöttgen. Als erste "Internet-Oma" erlang sie Berühmtheit. Mit ihrer Homepage "Omas Surfbrett" lehrte sie Internetneulingen die ersten Schritte im World Wide Web. Mittlerweile schreibt die Wunsch-Hochdahlerin nicht nur Krimis, sondern bringt ihre Leserschaft auch auf eigenen Blogs stets auf dem neusten Stand ihres Seniorenalltags. In den Büchern wiederum lässt Pöttgen ihrer Fantasie freien Lauf. Mittlerweile sind zwei Krimis erschienen. Auf viel "Schnick Schnack" verzichtet Anne Pöttgen in ihren Werken. "Ich lese selbst nicht gerne um den heißen Brei herum. Meine Bücher haben jeweils rund 200 Seiten. Das ist für einen guten Krimi genau richtig." Rund ein Jahr schreibt Pöttgen an einem Buch. Natürlich ist der dritte Band bereits in der Fertigstellung. "Ich habe bisher jedes Jahr ein Buch veröffentlicht. Das möchte ich gerne beibehalten." Von ihrer Wohnung aus kann die Autorin das Hochdahler Umland überblicken. Mit Sicht ins Grüne und auf den besagten Kirchberg haucht sie ihren Figuren Leben ein. Die Vermarktung der eigenen Werke gehört ebenfalls zum Alltag der Krimibuchautorin. "Wer seine Bücher verkaufen will, muss sie bewerben."

Und so ist Anne Pöttgen nicht nur mit Krimibuch schreiben beschäftigt, sondern zudem in stetem Kontakt mit Buchcover- Designern und dem Verlag. Trotz der zeitintensiven Beschäftigung, reich werden kann man als Krimiautorin nicht. "Ich schreibe, um einen Inhalt im Leben zu haben. Nur deshalb habe ich überhaupt angefangen." Mehrere private Lesungen haben der pensionierten Steuerberaterin eine kleine Fangemeinde eingebracht. Auch im beliebten Krimibus von Lokalkünstler Ralf Buchholz wird sich Anne Poettgen in diesem Jahr noch die Ehre geben. "Für diesen Zweck habe ich eigens kleine Kurzgeschichten verfasst. Ich finde es für die Leser angenehmer, eine abgeschlossene Geschichte zu hören, anstatt Ausschnitte aus langen Krimis." Kostprobe gefällig? Am 30. November ab 19 Uhr rollt er wieder, der Krimibus mit der Hochdahler Krimiautorin: Anne Pöttgen.