In Hochdahl geht’s jeck zu
Hochdahl · Der Karneval in Erkrath hat eine lange Geschichte. So lang, dass es in Hochdahl eigens ein kleines Museum gibt und das hat sich kürzlich erst sogar vergrößert.
(nic) Wenn man Richard Voges, Leiter und Gründer des Karnevalsarchivs auf Gut Eickenberg, zur Geschichte unseres Karnevals befragt, kommt er aus dem Erzählen kaum raus. Viel hat er allein durch sein jahrelanges aktives Mitwirken in der fünften Jahreszeit, zuletzt als 1. Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft "Die letzten Hänger", erlebt und viel hat er durch seine inzwischen zehnjährige Tätigkeit im jecken Karnevalsarchiv erfahren. "Früher war das hier mal ein Lager unserer Karnevalsgesellschaft", erinnert sich Voges. Es war ein lang gehegter Traum, den der Jeck mit Herzblut hartnäckig verfolgt und letztlich auch verwirklicht hat. Zahlreiche Orden, Fotos, Zeitungsartikel und andere Schätzchen gilt es im Karnevalsarchiv zu entdecken.
"Der älteste Orden in unserer aktuellen Ausstellung stammt aus dem Jahr 1955, vom damaligen Prinz Otto I. aus Düsseldorf", präsentiert Richard Voges stolz das närrische Geschmeide. Seinen Recherchen nach fand der erste organisierte Karnevalsumzug in Alt-Erkrath in den 60er Jahren statt. "Da gab es die Erkrather Jecken, die den Umzug auf die Beine stellten." In Hochdahl war das Karnevals-Komitee Hochdahl federführend für die Umsetzung des Zochs. "Zehn Jahre wurde hier Karneval gefeiert - mit allem Zipp und Zapp. Doch mit Auflösung des Hochdahler Karnevalsvereins wurde es in puncto närrisches Brauchtum still im Stadtteil." Erst durch das Engagement der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft wird zumindest der Kinderkarneval im Hochdahler Bürgerhaus seit einigen Jahren erfolgreich gefeiert. "Wir als Hänger übernahmen 1989 die Organisation des Umzuges durch Alt-Erkrath und das ist bis heute so."
Dass Karneval verbindet beweist zum Beispiel, dass sowohl viele Alt-Erkrather als auch Hochdahler den Weg ins Karnevalsarchiv finden. "Zahlreiche Ordensspenden stammen sogar aus Hochdahl." Regelmäßig lädt das Karnevalsarchiv zum Tag der offenen Tür ein. Kürzlich erst im Rahmen der feierlichen Erweiterung des Museums. Die Resonanz war durch die Bank weg positiv. "Es ist immer wieder schön an solchen Tagen mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und Anekdoten aus dem Erkrather Karneval auszutauschen", sagt Richard Voges. Rund drei Monate hat er an der Erweiterung gearbeitet, damit die zahlreichen Exponate im besten Licht präsentiert werden. Die nächste Gelegenheit, sich davon einmal selbst zu überzeugen, haben interessierte Erkrather am 14. Oktober, in der Zeit zwischen 11 bis 16 Uhr, zum nächsten Tag der offenen Tür.