Raus aus dem Rausch

Hochdahl · Die Mitarbeiter des Suchthilfe BIZ konnten das Beratungs- und Hilfsangebot in 33 Jahren stetig erweitern. Dabei gehen sie auch unkonventionelle Wege, wie das Alkohol-Reduktionsprogramm "Kontrolliertes Trinken" zeigt.

Am Montag, 20. Oktober, lädt das Suchthilfe BIZ zum Tag der offenen Tür. Ralf Miethe, Heidrun Petzke-Kutzinsky, Hans Räbiger-Statmann (v.li.) und das ganze Team stehen dann für Fragen rund um Missbrauch, Sucht und Abhängigkeit bereit.

Foto: seb

(seb). Als das Suchthilfe Beratungs- und Informationszenztrum (BIZ) der NeanderDiakonie vor 33 Jahren ins Leben gerufen wurde, gab es lediglich zwei Mitarbeiter. Heute besteht das Team aus acht bestens ausgebildeten Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen.
So konnte mit den Jahren auch das Angebot immer weiter ausgebaut und differenziert werden. Inzwischen gibt es jeden Montag eine offene Sprechstunde (9 -12 Uhr), eine Therapievermittlung, verschiedene Präventionsprojekte (an Schulen, Jugendeinrichtungen aber auch in Unternehmen), regelmäßige Gruppentreffen für Angehörige und das Café BIZ, das als Freizeittreff vielen suchtkranken und -gefährdeten Menschen Orientierung bietet.

Dazu kommt das ambulante betreute Wohnen für chronisch Suchtkranke und die psychosoziale Betreuung für Menschen, die sich in einer Drogenersatztherapie befinden, wie etwa ein Methadonprogramm.
"Dabei ist es wichtig zu betonen, dass wir als Suchthilfe BIZ nicht nur für Rauschmittel zuständig sind. Auch zu neueren Phänomen wie Internet- und Mediensucht bekommen die Menschen bei uns Beratung und Information", so Hans Räbiger-Statmann, Abteilungsleiter des Suchthilfe.

Eine der verbreitetesten Abhängigkeiten ist die zum Alkohol. Für Menschen, die wissen, dass sie (zu)viel trinken und dies ändern möchten, gibt es bereits seit einigen Jahren ein sogenanntes Trinkreduktionsprogramm bei der Suchthilfe BIZ.
Das vom Heidelberger Suchtexperten Prof. Dr. Joachim Körkel wissenschaftlich entwickelte Programm "Kontrolliertes Trinken" geht über mehrere Wochen und beinhaltet eine Analyse des bisherigen Trinkverhaltens, das Führen eines Tagesbuchs, eine persönliche Zielfestlegung und etliche weitere Instrumente, die helfen sollen, den Alkoholkonsum dauerhaft und spürbar zusenken. "Möglichst noch in diesem Jahr soll aus dem Einzelangebot ein Gruppenprogramm werden. Wir wollen mit dem Programm auch Menschen erreichen, die sich eine völlige Abstinenz nicht vorstellen könne oder wollen", so Heidrun Petzke-Kutzinsky, die am Mittwoch, 22. Oktober, um 18 Uhr einen Infoabend zum Trinkreduktionsprogramm bietet. Die neue Gruppe soll acht Personen umfassen und langfristig als Selbsthilfegruppe wirken.

Bereits am Montag, 20. Oktober, öffnet das Suchthilfe BIZ vom 10 bis 18 Uhr seine Pforten und informiert beim Tag der offenen Tür umfassend über die verschiedenen Hilfs- und Beratungsangebote.

Info
Tag der offenen Tür: Montag, 20. Oktober, 10 - 18 Uhr, im Suchthilfe BIZ, Hauptstr. 9, Erkrath.
Kontakt: Tel.:: 02104/ 47171, Web: www.suchthilfe.biz