Neuer Wohnraum an der Schmiedestraße

Hochdahl · Die ehemalige Realschule an der Schmiedestraße ist seit Jahren ein leerstehendes Bestandsgebäude der Stadt Erkrath. Zahlreiche Ideen, den rund 2.600 Quadratmeter großen Komplex samt umliegender Grünfläche für diverse Nutzungen umzugestalten, liefen bisher ins Leere.

Wenn es nach Joachim Niehus und Wolfgang Teiwes (v.li.) geht, könnten an der Schmiedestraße bald 16 attraktive Wohneinheiten zwischen 60 und 130 Quadratmetern entstehen.

Foto: tb

(tb) Auch der Hochdahler Architekt Dipl. Ing. Wolfgang Teiwes ist seit Jahren mit dem Objekt betraut. Seine Idee, das Bestandsgebäude für notwendigen Wohnraum zu nutzen, nimmt immer konkretere Formen an. Bereits 2012 reichte Teiwes erste Konzepte bei der Stadt ein. "Die Stadt sah zunächst vor, das Schulgebäude abzureißen, um die Fläche komplett neu vermarkten zu können", erinnert sich der Fachmann. Eine Idee, die bei Teiwes auf Unverständnis stieß. "Die Bausubstanz ist wunderbar. Hier lässt sich einiges realisieren. Ich möchte das Stahlbetonskelett gerne erhalten." Mit einer Nutzungsänderung soll der 1972 gebaute Komplex zu Wohnraum umgestaltet werden. Die aktuellen Pläne sehen 16 Wohneinheiten vor.

Besonderer Clou: Acht dieser Wohnungen sollen als sozialen Wohnraum zur Verfügung stehen. Vorteile sind in dieser Planung gleich mehrere vorhanden. Nicht nur, dass in Erkrath sozialer Wohnraum knapp angesiedelt ist, auch die Landesförderungen für solche Projekte sind attraktiv. Die weiteren acht Wohneinheiten sollen wiederum durch eine neu gegründete Genossenschaft finanziert und vermietet werden. "Wir kalkulieren derzeit mit rund 30 Prozent Eigenkapital aus der Genossenschaft", verrät Joachim Niehus. Der ehemalige Bankfachmann ist Spezialist auf dem Gebiet der Zahlen und weiß, worauf es bei den richtigen Finanzierungsmodellen ankommt.

"Genossenschaftsmitglied kann werden, wer sich für das Objekt auch als Mieter interessiert."Um einen Umzug so attraktiv wie möglich zu gestalten, sind im finalen Konzept zahlreiche Neuerungen angesiedelt. Nicht nur, dass der gesamte Komplex durch einen Aufzug barrierefrei geplant wurde, auch die 80 bis 130 Quadratmeter großen Wohnungen der Genossenschaft lassen sich noch umgestalten.

Wünschenswert wäre für Wolfgang Teiwes ein Baubeginn zum 1. Juli 2018. Bis es jedoch soweit ist, müssen noch einige Formalitäten abgeschlossen werden. "Es ist wichtig, dass auch die Stadt Erkrath mitspielt. Dort scheitert es derzeit an mangelnder Kapazität im Bauamt." Abschließend wäre noch zu klären, was mit den aktuellen Nutzern des Gebäudes künftig geschehen soll. Neben der Erkrather Tafel sind auch das IKZ sowie eine Kleiderkammer des Freundeskreises für Flüchtlinge Erkrath e.V. im ehemaligen Schulkomplex angesiedelt. "Die Umgestaltung des Bestandsgebäudes wird erst beginnen, wenn adäquater Ersatz für die weiteren Nutzer geschaffen wurde", versichert Wolfgang Teiwes abschließend. "Gespräche und konkrete Planungen laufen bereits."