Edel’s Eck am Hochdahler Markt schließt zum 20. August Nach 15 Jahren heißt es nun letzte Runde
Hochdahl · Edelgard Cordes ist schwer erkrankt und muss deshalb ihr geliebtes Edel’s Eck am Hochdahler Markt schließen. Am 19. August empfängt sie zum letzten Mal ihre Gäste in dem urigen Restaurant.
25 Jahre war sie in Wuppertal als Zahnarzthelferin tätig, als sie sich entschied, die damalige Kneipe, die zu diesem Zeitpunkt noch „Köbes“ hieß am Hochdahler Markt anzupachten. „Ich war also eine Queereinsteigerin, aber von Beginn an mit Herzblut dabei“, erinnert sie sich die heute 66-Jährige.
Ihr Plan: Aus dem kleinen Schmuckstück ein gemütliches Restaurant mit gut bürgerlicher Küche zu zaubern. Das ist ihr im Laufe der Zeit wahrlich gelungen. „Die weltbesten Bratkartoffeln gibt es nur hier“, sind sich viele der treuen Stammkunden einig und „hier gibt es noch gute alte deutsche Gerichte zu moderaten Preisen“, sagen die anderen.
Das ist zuletzt ihrem Lebenspartner Burkhard zu verdanken. Er unterstützt seine Edelgard wo er nur kann und im Restaurant vornehmlich in der Küche. „Meine Devise beim Kochen lautet ‚Frisch und gesund’“, verrät er uns. Das hat er bei seiner Mutter gelernt, die stets nur mit natürlichen Zutaten gekocht hat. Fertigprodukte kommen bei ihm nicht ins Essen und das schmeckt man am Ende auch. Vor allem ältere Herrschaften, die seit Jahren regelmäßig zum Essen ins Restaurant kommen, wissen das zu schätzen und kommen jedes Mal ins Schwärmen, wenn ihr Lieblingskoch ihnen Köstlichkeiten wie Schnitzel mit Bratkartoffeln oder Seelachsfilet mit Kartoffelsalat kredenzt. „Sogar ein Dirigent aus der Dresdner Semperoper, der in Hochdahl den ein oder anderen beruflichen Einsatz hat, schaut dann regelmäßig bei uns vorbei“, verraten uns die beiden.
Während unseres Interviews schaut zwischendurch der ein oder andere Stammgast rein und verabschiedet sich persönlich mit tröstenden Worten von „seiner Edelgard“. „Der Abschied fällt mir schwer, aber muss leider sein. Ich bin meinen vielen Stammkunden sehr dankbar für ihre lange Treue.“ Die Gastwirtin braucht nun in den nächsten Monaten alle Kraft für die körperlich stark belastenden Behandlungen. „Wir sind bemüht, einen Nachfolger für unser Restaurant zu finden“, sagt sie. Alle hoffen natürlich, dass dieser das Restaurant dann auch in vergleichbarer Weise fortführt.