In Gedenken an die Opfer

Hochdahl · In Zeiten des Terrors ist es besonders wichtig, sich in Bewusstsein zu rufen, wie schrecklich Krieg eigentlich ist und wie viele Menschen ihm bisher zum Opfer gefallen sind.

Hanna Eggerath und Thomas Boller vor der Gedenkstätte am Hochdahler Lokschuppen.

Foto: tb

(tb) Im Jahre 1944, während des zweiten Weltkrieges, stürzte beispielsweise ein britischer Halifix Bomber über dem Erkrather Stadtteil Trills ab. Es starben fünf von sieben Insassen. Dieses Ereignis liegt zwar bereits 71 Jahre zurück, ist aber in der heutigen Zeit aktueller denn je. Thomas Boller und Hanna Eggerath haben sich in der Vergangenheit ausgiebig mit dem Thema des Absturzes befasst, Augenzeugen befragt und sogar Kontakt zu Hinterbliebenen der Opfer und der Überlebenden aufgenommen. "Der Motor des Bombers wurde Anfang der 70er Jahre in einem ausgetrockneten Teich auf Gut Clef entdeckt und lag dort weitere 30 Jahre unter freiem Himmel", weiß Boller. Erst 2008 erhielt der Motor seinen finalen Schauplatz auf dem Gelände des Lokschuppens in Hochdahl. Seitdem steht für Eggerath und Boller jedes Jahr der Tag des Absturzes als Gedenktag für die Opfer im Kalender. Einsichtig für jedermann stellt das imposante, technische Ausstellungsstück die Gewalt des Krieges dar. 765 Kilo bringt der Motorkollos auf die Waage, verrät die angebrachte Schautafel. Auch Fotos und Namen der Fluginsassen sowie die Geschichte um den Fund des Motors sind einsichtig.

"Zudem haben wir das Buch "Der alte Flugmotor von Hochdahl- Trills" herausgebracht. Darin sind noch weitere Informationen enthalten", sagt Thomas Boller. Der passionierte Hobbyhistoriker wurde durch ein Foto auf die Idee zur Recherche gebracht. "Mich hat interessiert, was hinter der Geschichte des Motors steckte und die Antwort hat uns alle wahnsinnig überrascht. Wir waren sogar zweimal bei Hinterbliebenen zu Gast in Kanada. Es sind wirkliche Freundschaften entstanden." "2006 haben uns Jim McPhee, ein Überlebender des Absturzes und John Clark, der Sohn des Bordingenieurs vor Ort besucht. Es war für alle Beteiligten ein sehr bewegender Moment", erinnert sich Hanna Eggerath. Natürlich wurde auch das diesjährige Foto von der Gedenkstätte an die Familien der Opfer weitergeleitet. Auch nach 71 Jahren sind die Wunden noch nicht geschlossen. "Krieg schmerzt eben auch dann noch, wenn er längst vorbei ist."

Info:
Der britische Bomber explodierte am 21. November 1944 um 19.20 Uhr über Trills.