50000 Euro Sachschaden Firmenbrand auf der Hauptstraße
Hochdahl · Die Feuerwehr Erkrath wurde am Montagmorgen mit der hauptamtlichen Wachbesatzung und allen drei ehrenamtlichen Löschzügen mit dem Einsatzstichwort „Lagerhalle“ zu einer starken Rauchentwicklung in einer Firma für Markisen, Rolladen etc. an der Hauptstraße in Hochdahl alarmiert.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich das Meldebild. Aus der Halle der Firma drang dichter Rauch. Personen waren keine mehr in der Halle, so dass die Einsatzkräfte umgehend die Brandbekämpfung im Innen- und Außenangriff aufnehmen konnten.
Aufgrund der Größe der Halle und der Branddynamik wurden durch den Einsatzleiter weitere überörtliche Einsatzkräfte und eine zweite Drehleiter zur Einsatzstelle angefordert. Über die Warn-App Nina sowie die bereits installierten Sirenen im Stadtgebiet Erkrath wurde eine Bevölkerungswarnung hinsichtlich der Ausbreitung von Rauchgasen abgesetzt. Hierbei wurde leider eine fehlerhafte Sirenenprogrammierung festgestellt, die zur Folge hatte, dass die falschen Sirenensignale abgespielt wurden. Dieser Umstand wird zeitnah korrigiert und soll bis zum Sirenenprobealarm am 8. September abgeschlossen sein.
Nachdem das Dach zum Wärme- und Rauchabzug geöffnet werden musste, kam es zu einer massiven Brandentwicklung im Dachbereich, die über einen sofortigen Löschangriff mit einem Wenderohr der Drehleiter eingedämmt werden konnte. Da sich der Brand in der Zwischendecke weiter entwickelt hatte und die Brandnester nur schwer zu erreichen waren, wurde das sogenannte Cobra-Löschsystem (spezielles Hochdrucklöschverfahren) der Feuerwehr Ratingen eingesetzt. Ein Innenangriff war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Als Problem stellte sich die Dacheindeckung dar. Da es sich hier um Eternitplatten handelte und diese durch die Brandeinwirkung zerbarsten und dabei Asbestfasern freigesetzt wurden, mussten alle Einsatzkräfte im Nahbereich der Einsatzstelle Mundschutz tragen. Zur weiteren Abstimmung und Einschätzung der Gefahr durch die Asbestfasern wurde das Umweltamt sowie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein-Westfalen mit der Einheit Sondereinsatz zur Einsatzstelle alarmiert.
In enger Abstimmung mit dem LANUV wurde dann die weitere Vorgehensweise abgestimmt. Das Dach wurde schließlich über zwei Drehleitern mit Einreißhaken unter Vornahme eines Wasserschleiers (zum Binden der Asbestfasern) geöffnet und die darunterliegenden Brandnester abgelöscht. Die Schutzausrüstung aller im Nahbereich eingesetzten Einsatzkräfte musste gesammelt und der Entsorgung zugeführt werden. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit, da sich der Rauchniederschlag auf den unmittelbaren Einsatzstellenbereich beschränkte. Nach dem Abschluss der Löschmaßnahmen wurden die Dächer der angrenzenden Wohnhäuser mit einem Wasserschleier abgespritzt. Die Gefahr von Asbestfasern liegt in der mechanischen Verletzung von Lungengewebe bei der Einatmung. Sie sind weder giftig noch umweltgefährdend.
Im Einsatz befanden sich rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Erkrath, Haan, Hilden, Ratingen, Wülfrath und Velbert. Eine Löschgruppe der Feuerwehr Mettmann übernahm von der Feuer- und Rettungswache an der Schimmelbuschstraße aus den Grundschutz für das Erkrather Stadtgebiet. Der Kreisbrandmeister des Kreises Mettmann war ebenfalls vor Ort. Das Deutsche Rote Kreuz stellte die Verpflegung der Einsatzkräfte sicher. Der Einsatz konnte erst gegen 15.30 Uhr beendet werden, es schlossen sich umfangreiche Nacharbeiten zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft an. Eine Brandstellennachschau erfolgt heute noch im Abstand von jeweils drei Stunden.
Die Hauptstraße wurde während des Einsatzes durch die Polizei für den Verkehr komplett gesperrt.
Nachdem die Feuerwehr ihre Löscharbeiten abgeschlossen hatte, konnte die Polizei noch am Montagnachmittag ihre Ermittlungen hinsichtlich der Brandursache einleiten. Hierzu suchten brandsachverständige Ermittler des zuständigen Kriminalkommissariats 11 den Brandort auf und kamen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass der Band im Dach der Lagerhalle durch einen technischen Defekt in der dort verlegten Verkabelung entstanden sein muss. Die Polizei schätzt den bei dem Brand entstandenen Sachschaden auf eine Summe von etwa 50.000 Euro. Verletzt wurde bei dem Brand niemand - es hatte sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers auch niemand in der Lagerhalle befunden.