Erster Spatenstich am Hospiz

Hochdahl · Das Franziskus Hospiz im Herzen Hochdahls ist eine echte Erfolgsgeschichte. Seit der Grundsteinlegung am 25. Mai 1993 hat sich eine Menge in der Einrichtung verändert. Nicht zuletzt die Nachfrage nach einem stationären Hospizaufenthalt ist gestiegen.

Der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau des Franziskus Hospizes fand in einer Feierstunde am vergangenen Freitag statt.

Foto: tb

(tb) Grund, die derzeit acht Zimmer um zwei weitere Räume zu erweitern. Bei dem ersten Spatenstich des geplanten Erweiterungsbaus kamen am vergangenen Freitag rund 100 Gäste. Andreas Feller, Vorsitzender des Franziskus Hospiz e.V., erinnerte in seinem Grußwort an die Anfänge der heute fest integrierten Institution. "Als der Gedanke eines Hospizes in Hochdahl aufkam, gab es teilweise abwehrende Meinungen. Dabei ist das Hospiz heute nicht mehr wegzudenken." Sein Dank galt besonders den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des ambulanten und stationären Hospizes. Mit den beiden weiteren Patientenzimmern hofft Feller, den Leistungsanspruch auch quantitativ zu verbessern.

Weitere neu geschaffene Flächen werden von der, aktuell noch in Mettmann ansässigen, SAPV (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) bezogen. "Zudem schaffen wir Raum für Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten." Klaus Peter Reimund von der Marienhaus Unternehmensgruppe freute sich über den Zuwachs an Betreuungsplätzen. "Im Jahr bekommt das Hospiz rund 700 Anfragen, die natürlich nicht alle positiv beantwortet werden können." Der Gesellschafter erinnerte an eine wirtschaftliche Schieflage der Einrichtung, die 2014 aufkam. "Ein neu aufgestellter Businessplan hat aufgezeigt, dass zehn Betten und eine zehn prozentige Reduzierungen an Betriebskosten das Hospiz wieder auf finanziell fundierte Säulen stellen werden. Für den Erweiterungsbau ist eine Investitionssumme von rund einer Millionen Euro anberaumt.

"100.000 Euro müssen durch Spenden erwirtschaftet werden", weiß Reimund. "Bereits der Neubau wurde teilweise durch Spendengelder finanziert. Sieben Millionen D-Mark kostete das Hospiz seiner Zeit. Rund eine Millionen D-Mark kamen durch Spendengelder zusammen." Um einen Anreiz für die Spender aus der Gegenwart zu schaffen, hat sich die Einrichtung gleich mehrere Spendenmodelle überlegt. So haben potenzielle Spender die Möglichkeit Spendenbausteine zu erwerben. Diese sind in zwei Ausführung zu entweder 50 Euro oder 1000 Euro erhältlich. "Die großen Spendensteine können beispielsweise von Unternehmen erworben und mit dem Logo beschriftet werden. Diese wiederum finden auf einer Spendenwand im Foyer des Erweiterungsbaus Platz", verrät Einrichtungsleiter Robert Bosch. Aktuell wurden bereits 15 große und zahlreiche kleine Spendenbausteine verkauft.

Der Hochdahler Franziskus Hospiz e.V. ist mit rund 800 Mitgliedern ein echtes Vorzeigemodell deutscher Hospizarbeit. Zu verdanken ist die Popularität nicht zuletzt dem Engagement der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, die den Hospizgedanken vor rund 25 Jahren mit in die Neandertalstadt brachten. Heute wird die Arbeit allein von ungefähr 130 ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. "Das Hospiz ist ein Ort der Begegnung. Die eigene Hospizkulturkneipe ist einmalig und es finden zudem immer wieder Kunstausstellungen statt", so Schirmherrin Michaela Noll (MdB) abschließend. "Hier wird Nächstenliebe spürbar gelebt."