Der Trend geht zur Urne
Erkrath · Die Frage der richtigen Bestattung kommt für viele Menschen oft überraschend. Schnell müssen Lösungen zur Bestattungsart und Grabpflege getroffen werden. Hatten damals Sargbestattungen oberste Priorität, hat sich dieser Trend besonders in den letzten Jahren gewandelt.
Immer mehr Angehörige nutzen die Urne.
(tb) Dieses Angebot soll nun in Erkrath ausgebaut werden. "Wir bieten bereits seit dem 1. Januar 2015 verkleinerte Urnenwahlgräber für bis zu vier Urnen an", klärt Fachbereichsleiterin für Recht, Vergabe und Gebühren, Dr. Marthe Szech, auf. "Seit Anfang dieses Jahres haben wir dieses Angebot nochmals für bis zu zwei Urnen verkleinert." Dieser Trend soll aufgegriffen und erweitert werden. "Wir planen derzeit an Urnengemeinschaftsgrabflächen. Diese sollen auf allen drei städtischen Friedhöfen bis 2017/18 integriert werden." Auf diesen Grünflächen haben die Angehörigen die Möglichkeit, eigene Wünsche einfließen zu lassen und trotzdem das Thema Pflege in andere Hände zu übergeben.
"Grabmale, Gestaltung, Farbe und Platzwahl können ganz individuell gewählt werden. Für die Pflege ist eine Fremdfirma zuständig, die diese Grabflächen im Vorfeld auch angelegt hat", so die Fachbereichsleiterin weiter. Preise für eine solche Urnengrabfläche gibt es noch nicht, doch die Laufzeit einer solchen Anmietung wurde bereits festgelegt. "Wir wollen die Flächen 25 Jahre fest vermieten. Sarggräber hatten einen Dauervertrag von 30 Jahren." Für Dr. Marthe Szech liegt die Schlussfolgerung dieses Trendwandels ganz klar an dem Wandel der Gesellschaft. "Kinder wohnen oft weit weg von ihren Eltern, die Zeit für ausgiebige Grabpflege ist nicht mehr gegeben."
Andere Kommunen haben die Gemeinschaftsgrabflächen bereits sehr erfolgreich integriert. Von dieser Erfahrung möchte Erkrath nun lernen. "Es ist nützlich, sich mit anderen Kommunen über diese Thematik auszutauschen. Ebenso überlegen wir, Urnenwände, Stelen oder sogenannte Kolumbarien zu errichten." Die Möglichkeit, Urnen auf diese Art überirdisch zu beerdigen, wäre dann ebenfalls gegeben. Die Frage der Pflege stellt sich dort gar nicht. "Allerdings müssen solche Anschaffungen erst durch den Rat beschlossen und im Haushalt abgesegnet werden", so Dr. Szech abschließend.