Seit 40 Jahren Deutschlands größtes Theaterfestival Frauenchor Erkrath singt beim Theater der Welt

Erkrath · Mehr als 40 Jahre gibt es das Festival „Theater der Welt“. Alle drei Jahre findet es in anderen deutschen Städten und Regionen statt. Vom 17. Juni bis 4. Juli kommt es nun in die Landeshauptstadt und der Frauenchor Erkrath ist ein Teil davon.

Der Projektchor des Frauenchors Erkrath zum „Theater der Welt“ mit den Komponisten.

Foto: Frauenchor Erkrath

Noch nie wurde es abgesagt. Für Düsseldorf wurde es aufgrund der weltweiten Pandemie erstmals um ein Jahr verschoben. Dieses Jahr kann es nun endlich stattfinden und 350 Künstler von fünf Kontinenten und aus 17 Ländern sind dabei. Aufgrund der sinkenden Inzidenzzahlen werden 34 Vorstellungen live vor Publikum gespielt – als Open Air auf dem Gustaf-Gründgens-Platz sowie im Schauspielhaus, im Central und in der Münsterstraße in den Theatersälen. Dazu kommen 18 Sound Performances in der Innenstadt, 18 Veranstaltungen von Weltfoyer im Festivalzentrum, zwei live gestreamte Live-Aufführungen (aus Südafrika und Chile direkt ins Schauspielhaus) und zwei Produktionen als TV-Aufzeichnungen. Der Frauenchor Erkrath ist Teil des „Siren Song“ -  ein großformatiges Klangkunstwerk der australischen Künstler Byron J. Scullin, Thomas Supple und Hannah Fox, die dafür eigens eine 18-teilige Komposition geschaffen haben. Alle 18 Festivaltage lang begleitet das Klangkunstwerk das Festival Theater der Welt rund um das Festivalzentrum am Gustaf-Gründgens-Platz.

„Im Januar 2020 rief mich der Programmdirektor Stefan Schmidtke an und stellte mir mit dem Komponisten Byron J.Scullin und Hannah Fox, die aus Australien angereist waren, das Projekt vor“, erinnert sich Monika Krüger, erste Vorsitzende des Frauenchores Erkrath. „Die Veranstaltung ‚Theater der Welt’ in seiner Vielfältikeit hat uns gleich begeistert.  Ein Festival , das dazu einlädt, in die Fantasiewelten des Theaters einzutauchen.“ So fanden sich sehr schnell 15 Sängerinnen als Projektchor zusammen, die bereit waren, sich auf dieses zunächst noch nicht vorstellbare Ereignis einzulassen. „Aus Australien erhielten wir dann von Byron J. Scullin das entsprechende Notenmaterial und Anweisungen zu seiner Interpretation des Gesangs von Hildegard von Bingen ‚o-rubor-sanguinis’“, so Monika Krüger. „Das war manchmal nicht ganz so einfach auf die Entfernung zu verstehen, denn wir mussten fit sein, weil bedingt auch schon durch Corona, der Komponist im März 2020 nur an zwei Tage in Düsseldorf war, um mit uns die Aufnahme im Schauspielhaus zu machen.“ Nach sechs Stunden waren alle Aufnahmen abgeschlossen.  „Die Zusammenarbeit mit dem engagierten und sehr kompetenen Komponisten hat viel Freude gemacht und wir haben den Chorgesang von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Ein tolles Projekt für das wir viel Erfolg wünschen.“

Der Chorgesang mit dem „Siren Song“ wird jeden Tag zwischen 17.30 und 21 Uhr vom „Himmel fallen“ und das neue Düsseldorfer Kulturareal um das Schauspielhaus in einen Klangteppich hüllen. Eine echte Überraschung also. Neben dem Frauenchor Erkrath werden die Stimmen von der deutschen Sopranistin Clementine Schwandner, die Yorta-Yorta-Sopranistin Deborah Cheetham, die Inuk-Sängerin Tanya Tagaq sowie die deutsche Sängerin, Komponistin und Tonkünstlerin Ute Wassermann, die Hauptgesangsrollen der Komposition erklingen, die sich im Verlauf von 18 Festivaltagen um den Gustaf-Gründgens-Platz entfaltet. Unterstützt vom Australia Council, der Kunstförderung der australischen Regierung. Weitere Informationen zum „Theater der Welt“, sowie Karten, gibt es im Internet auf www.theaterderwelt.de.

(nic)