Zahlreiche Gäste bei traditioneller Reinigung der Stolpersteine Erkrath gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus
Alt-Erkrath · Am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau im Jahr 1945, wird alljährlich deutschlandweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. In Erkrath findet anlässlich des Gedenktages traditionell eine Reinigung der insgesamt sechs Stolpersteine statt, die an die Ermordeten aus Alt-Erkrath und Hochdahl erinnern.
Neben zahlreichen Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen in Erkrath waren Bürgermeister Christoph Schultz sowie zahlreiche Personen aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung anlässlich der Reinigung der Erkrather Stolpersteine zusammengekommen, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und ein Zeichen gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.
Foto: Stadt ErkrathNeben einigen Schülerinnen und Schülern der weiterführenden
Schulen nahmen auch Bürgermeister Christoph Schultz mit seiner Stellvertreterin Regina Wedding und seinem Stellvertreter Marc Göckeritz, Beigeordneter Michael Pfleging sowie weitere Mitglieder des Stadtrates, der Verwaltung sowie örtlicher Vereine und Initiativen teil.
Die in den Boden eingelassenen und beschrifteten Messingblöcke des Kölner Künstlers Gunter Demnig erinnern in Erkrath an die Jüdin Bertha Mayer, die im Alter von 77 Jahren im KZ Theresienstadt ermordet wurde, die Kommunisten Otto Lukat, Peter Hupertz und Emil Schmidt, die 1934 unter einem Vorwand unschuldig misshandelt, gefoltert und schließlich in einem Düsseldorfer Gefängnis enthauptet wurden sowie den polnischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter Tomasz Brzostowicz, den die Nazis wegen einer mutmaßlichen Beziehung zu einer
Deutschen vor den Augen von 145 anderen Zwangsarbeitern aus der Region in einem Wäldchen in Hochdahl gehängt haben.
Ein weiterer Stolperstein vor dem ehemaligen Sankt-Josefs-Kloster in Alt-Erkrath erinnert an das Schicksal einer unbekannten Zahl alter und behinderter Frauen, die 1941 im Rahmen des
Massenmordes behinderter Menschen aus dem Pflegeheim abtransportiert und im Anschluss in verschiedenen Tötungsanstalten in ganz Deutschland systematisch ermordet wurden.
„Die Stolpersteine halten nicht nur die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig, sondern mahnen uns auch, wachsam zu bleiben“, so Bürgermeister Christoph Schultz während des rund zweistündigen Rundgangs. „In einer Zeit, in der Demokratie und Menschenrechte erneut in Frage gestellt werden, ist es an uns, sich für eine offene und solidarische Gesellschaft einzusetzen. Es liegt an uns allen, Unrecht, Hass und Rassismus entschieden entgegenzutreten und dafür zu sorgen, dass sich die Gräueltaten von damals nicht wiederholen“, so
Schultz weiter. Weitere Informationen zu den Stolpersteinen in Erkrath sind unter www.erkrath.de/stolpersteine zu finden.