SC Rhenania trennt sich von Ralf Schranner Gregor Hermann kommt als neuer Trainer

Erkrath · Solche Erfolge sind nicht hoch genug einzuschätzen. Im Kreisliga A-Derby beim Favoriten TuS Gerresheim lag der SSV Erkrath zur Halbzeitpause bereits mit 1:3 im Hintertreffen.

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Mit vorbildlicher Moral, Zweikampfstärke und großer Laufbereitschaft drehte der Aufsteiger den Spieß in den zweiten 45 Minuten noch herum, verließ am Ende als 4:3-Sieger den Sportplatz an der Heyestraße. "In der zweiten Halbzeit hat unsere Elf alles richtig gemacht, hat den Gegner schon früh im Spielaufbau gestört. Dazu haben wir unsere Angriff klasse abgeschlossen. Das war ein Sieg der Moral, der uns Außenstehende nach dem Halbzeitrückstand aber auch Nerven gekostet hat", urteilte Dirk Wollscheid, der Sportliche Leiter des SSV. Einer der Hauptdarsteller war Mario Opdenberg. Der erst vor wenigen Wochen von der TuS nach Erkrath gewechselte Offensivmann schenkte seinen Ex-Kollegen das 2:3 per Elfmeter (56. — Foul an Tobias Freese) und schließlich nach einem mustergültigen Konter auch den 4:3-Siegtreffer (76.) ein. Neben dem zweifachen Torschützen überzeugte auch der allseits präsente Mittelfeldmann Tobias Freese. Nach dem 0:2 (7., 13.) traf zunächst Tim Hagemann zum 1:2 (21.). Hagemann legte später (64.) Abdul Emhamed zum 3:3-Ausgleich auf. Auf der Gegenseite rettete Abwehrspieler Karim Mahdad kurz vor der eigenen Torlinie - da lag der Ausgleich in der Luft. Am Sonntag um 15 Uhr empfangen die Erkrather im Toni-Turek-Stadion den durch den 4:2-Heimsieg gegen den FC Bosporus auf Rang sieben vorgerückten SV Wersten 04. Trainer Denis Claussen hat bis auf den beruflich verhinderten Tim Hagemann soweit alle Mann an Bord. "Wenn wir an die starke zweite Hälfte des Gerresheim Spiels anknüpfen, können wir auch Wersten in Schach halten", lautet Wollscheids Prognose.

Beim SC Rhenania Hochdahl erfolgte vergangene Woche ein Trainerwechsel. Nach vier Punktspiel-Niederlagen in Serie trennte sich der Klub von Ralf Schranner, der die Mannschaft erst im Juli von Jürgen Kempen-Eßbach übernommen hatte. Peter Knitsch, der 1. Vorsitzende des SCR, präsentierte kurz darauf einen Nachfolger. Gregor Hermann (unter Kempen-Eßbach Co-Trainer), der den Verein zum Ende der letzten Spielzeit verlassen hatte und beim B-Kreisligisten SG Kaarst II anheuerte, kommt nun als Chefcoach zurück. "Wir haben diese Entscheidung keineswegs übereilt getroffen, sondern uns nach verschiedenen Gesprächen, auch mit Ralf Schranner, zu diesem Schritt entschlossen. Klar war, dass es nach den teils klaren Niederlagen so nicht weiter gehen konnte. Jetzt sollen in der Zusammenarbeit mit Trainerteam und den Spielern neue Impulse gesetzt werden. Bis Jahresende werden wir die Entwicklung verfolgen und dann sehen, wo wir stehen. Dann gibt es eine sachliche Bestandsaufnahme", spricht Knitsch indirekt von einer Interimslösung auf dem Cheftrainerstuhl. Gregor Hermann, mit den Verhältnissen an der Grünstraße also gut vertraut, hat mit Rene Hahnen und Max Meier den bewährten Co- bzw. Torwarttrainer an seiner Seite. Einen gelungen Einstand konnte das Trio indes nicht feiern. Die Auswärtspartie am Sonntag gegen den SV Oberbilk 09 Düsseldorf ging mit 1:2 (0:2) verloren. Erst als die Partie entschieden war (89.) erzielte Ramazan Islikaye per Freistoß das Gegentor. "In der ersten Hälfte haben die Jungs noch viele vermeidbare Fehler gemacht. Erst nach der Pause haben sie sich mehr zugetraut, konsequent verteidigt und auch ordentlich nach vorne gespielt. Daran müssen wir im Training weiter konzentriert arbeiten", sagte der 43-Jährige nach der Niederlage. Sein Heimspieldebüt am Sonntag um 15 Uhr stellt für den Übungsleiter gleich eine besondere Herausforderung dar. Schließlich kommt mit dem SC Unterbach der Spitzenreiter der Kreisliga A an die Grünstraße. Wunderdinge kann der neue Coach bis dahin nicht vollbringen, doch Einsatz- und Laufbereitschaft und auch die richtige Mentalität, diese Eigenschaften soll sein Team schon auf den Kunstrasen bringen. "Wir müssen in den Übungseinheiten besonders das Abwehrverhalten verbessern. Die Defensivstabilität hat in den letzten Wochen einfach gefehlt. Vor allen Dingen brauchen wir aber auch positive Ergebnisse. Vielleicht gelingt uns ja schon gegen die Unterbacher eine positive Überraschung", erklärt der neue Trainer.

Seinen Platz an der Sonne, also die Tabellenführung in der Kreisliga A, verteidigte der SC Unterbach mit dem 2:1 (0:0) Sieg beim Letzten Hilden 05/06. "Wir hatten zwar gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, dennoch haben es uns die Hildener mit ihrer defensiven Spielweise lange Zeit schwer gemacht. Wir waren nach der Halbzeitansprache von Ibo Cöl wesentlich konzentrierter, haben Geduld bewiesen und am Ende die Partie auch verdient gewonnen", bilanzierte Fußball-Abteilungsleiter Jörg Spanihel. Trainer Cöl bewies auch bei seinen Personalkorrekturen ein glückliches Händchen. Der nach 65 Minuten eingewechselte Rachid Loukil traf nach dem 0:1 Rückstand (61.) zum Ausgleich und markierte nach der Flanke von Daniel Mion per Kopfball auch den Siegtreffer (83.). Mion hatte zuvor (67.), wie schon im ersten Abschnitt Kai Leeuwis (32.) und Baghdad El Bourimi (36.), "Aluminium" anvisiert. Die Spitzenposition wollen die Unterbacher am Sonntag (15 Uhr) natürlich auch bei Rhenania Hochdahl verteidigen. "Wir haben keinen Grund, Hochdahl zu unterschätzen, auch wenn die aktuell im Tabellenkeller stehen. Wie schon zuletzt Hilden, wird auch die Rhenania in Sachen Kampfgeist und Laufbereitschaft alles abrufen. Wir hängen das mit den Derbys zwar nicht zu hoch auf, dennoch ist es schon ein besonderes Spiel. Zumal ja vier Ex-Hochdahler im Sommer zu uns gewechselt sind", macht Spanihel deutlich.