Kreisliga A-Derby wirft seine Schatten voraus SSV empfängt SCU
Erkrath · Eine unnötige 2:3 (0:2)-Niederlage kassierte der SSV Erkrath beim Tabellenvierten SV Oberbilk 09 Düsseldorf. "Wir hatten rein fußballerisch Vorteile, bewiesen nach dem 0:2-Halbzeitrückstand auch Moral.
Nach dem Ausgleich wollten wir aber zu viel. Da fehlte es an der nötigen Disziplin. Manchmal muss man auch mit einem Punkt zufrieden sein", fasste SSV-Trainer Michael Steinke zusammen.
Oberbilk hatte durch die beiden Treffer vor der Pause (9., 27.) eine nahezu hundertprozentige Chancenverwertung. Bei den auf Rang 15 zurück gefallenen Gästen passte anfangs nur wenig zusammen. Erst eine deutliche Halbzeit-Ansprache des Trainers zeigte positive Wirkung. Marc Fritsch (63.) und der kurzfristig von TuS Gerresheim an die Freiheitstraße gewechselte Mario Opdenberg (11-Meter) sorgten für den Gleichstand. Ebenfalls per Elfmeter (82.) machte Oberbilk, seit der 68. Minute nach einer gelb/roten Karte in Unterzahl, die dritte Niederlage des Aufsteigers perfekt, der sich am Ende noch zwei "Ampelkarten" gegen Marcel Girsch und Marc Fritsch einhandelte. Das Duo fehlt dann auch am Sonntag im Derby gegen den SC Unterbach. Anstoß ist um 15 Uhr im Toni-Turek-Stadion. Der Papierform nach gilt der auf Platz zwei stehende SCU wohl als Favorit. Aber in solchen Nachbarschaftsduellen ist alles möglich und natürlich hoffen die Verantwortlichen in beiden Lagern aufgrund der sportlichen Rivalität auf eine große Zuschauerkulisse. "Unterbach hat einen guten Lauf und seine Hausaufgaben gemacht. Aber Derbys haben immer ihre eigenen Gesetze. Wir wollen, auch mit dem Vorteil des Naturrasens, für eine positive Überraschung sorgen", betont Michael Steinke.
Dem SC Unterbach gelang eine erfolgreiche Generalprobe, fegte den zweiten Aufsteiger, den FC Bosporus Düsseldorf, mit 7:0 (3:0) vom Kunstrasen in der Reinhart-von-Hymmen-Kampfbahn. Den Gästen blieb nur ein Schönheitspreis, weil ein technisch perfekt per Fallrückrückzieher erzielter Treffer (57.) wegen Abseitsstellung keine Anerkennung fand. "Wir bleiben trotz des Kantersieges auf dem Teppich. Bosporus hat uns in der ersten Halbzeit das Leben noch schwer gemacht. Später waren wir die klar bessere Mannschaft und haben auch in dieser Höhe völlig zu Recht gewonnen", fasste SCU-Fußballabteilungs-Chef Jörg Spanihel zusammen. Jerome Wilbath (16.) und Daniel Mion (41.) markierten die 2:0-Führung. Treffer Nummer drei (45.) resultierte aus einem gegnerischen Eigentor. Nach dem Seitenwechsel traf Kapitän Mion (75., 81.) noch zweimal. Tobias Schössler (53.) und Toyohiro Fukuda (90.) trugen sich ebenfalls in die Torschützenliste ein. Dem Duell in Erkrath sehen die Unterbacher zuversichtlich entgegen. "Bei uns sind soweit alle Mann an Bord. Wir sind zwar Tabellenzweiter, werden das aber nicht überbewerten. Inwieweit der SSV noch von der Aufstiegseuphorie lebt, ist schwer einzuschätzen. Wir stellen uns jedenfalls auf intensive Gegenwehr ein, wollen andererseits drei Punkte mitnehmen, um unsere gute Ausgangsposition zu festigen. Natürlich hoffen wir, dass uns viele Fans in Erkrath den Rücken stärken", sagt Jörg Spanihel.
Als Tabellendritter angereist kassierte der SC Rhenania Hochdahl mit dem 0:4 (0:1) beim Spitzenreiter DSV 04 seine erste Saisonniederlage. "Unsere junge Mannschaft hat nach den zuletzt positiven Ergebnissen heute ein wenig Lehrgeld gezahlt. Aber das ist kein Beinbruch. Der in der letzten Saison noch in der Bezirksliga spielende Gegner war gut aufgestellt und einfach cleverer. Das müssen wir anerkennen", urteilte SCR-Trainer Ralf Schranner. Kurz vor der Pause hätten die Hochdahler den 0:1-Rückstand (9.) sogar egalisieren können, doch Neuzugang Anouar Channouf scheiterte am DSV-Schlussmann. Auf der Gegenseite bewahrte der aus der eigenen Reserve ins Kreisliga A-Team beorderte Torsteher Talih Gülen, der den in Urlaub weilenden Andreas Miheev hervorragend vertrat, seine Elf vor einem höheren Pausenrückstand. Auch im zweiten Durchgang wehrte sich Rhenania, allen voran Keeper Gülen, nach Kräften, vermochte aber die weiteren Gegentreffer (55., 68., 88.) nicht zu verhindern. Die beiden besten Chancen zur Resultatkorrektur verpassten Ramazan Islikaye und Feras Osmani. Am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) kommt TuRU 80 Düsseldorf II zum Sportplatz Grünstraße. "Das ist dann wieder ein Gegner auf Augenhöhe. Da wollen wir zurück in die Erfolgsspur finden", sagt Ralf Schranner. Gülen wird erneut für Miheev zwischen den Pfosten stehen. Ob die beim DSV wegen Verletzung fehlenden Benni Brusberg und Omar Touzani wieder dabei sind, entscheidet sich kurzfristig.