So reagieren Sie richtig Nach der Mückenplage droht die Wespenstich-Gefahr
Ende August werden Wespen wieder "Hochkonjunktur" haben und sich bei so mancher Mahlzeit im Freien als echte Plagegeister erweisen. Von neun Wespenarten sind sieben friedliebend, aber die "Deutsche Wespe" und die "Gemeine Wespe" stechen gerne mal zu.
Die Apotheker in Mettmann, Ratingen und Velbert erklären, was im Fall eines Stichs zu tun ist und wie man sich wirksam schützen kann.
Sticht eine Wespe zu, gelangt ihr Gift in den Körper und löst eine allergische Reaktion an der Einstichstelle aus. Die Haut rötet sich, schwillt etwas an und beginnt zu jucken. Im Gegensatz zum Stich einer Biene bleibt beim Wespenstich kein Stachel in der Haut zurück, der entfernt werden muss. "Man sollte schnell mit Eis kühlen, um die Schmerzen zu lindern und das Ausbreiten des Giftes zu verhindern", rät Inge Funke, Pressesprecherin der Apotheker in Mettmann, Ratingen und Velbert. "Antiallergische Gele oder Cremes wirken abschwellend und sind auch für die sofortige Selbstmedikation eines Insektenstichs geeignet", so Funke weiter.
Kratzen ist verboten, weil sich der Juckreiz dadurch eher verstärkt, die durch den Stich bereits geschädigte Haut weiter verletzt werden kann und Krankheitserreger in die Wunde gelangen können. Wenn ein Insektenstich nicht innerhalb weniger Tage abklingt, sich entzündet oder sehr schmerzhaft ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Bei einer Allergie gegen Wespengift kann es zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock kommen. Mögliche Anzeichen sind Hautschwellungen, Atemnot, Bauchkrämpfe und starker Schwindel. Für solche Notfälle haben Menschen, die um ihre Insektengiftallergie wissen, stets ein Notfallset griffbereit. Es besteht aus mehreren Medikamenten, die der Arzt verschreiben muss. Neben Kortison und einem Antihistaminikum in flüssiger Form enthält es ein Präparat mit Adrenalin, das sich der Patient selbst in den Oberschenkel spritzen kann. Weil die Wirkung sofort einsetzt, ist das Medikament für Betroffene lebensrettend.
Bildet sich nach einem Insektenstich unter der Haut ein roter, schmerzhafter und fortschreitender Strang aus, haben sich die Lymphbahnen nach dem Eindringen von Bakterien in die Wunde entzündet. Eine solche Lymphgefäßentzündung ist selten, jedoch sehr schmerhaft und kann Fieber auslösen. Wer eine solche rote Linie an sich bemerkt, sollte einen Arzt aufsuchen. Er kann ein Antibiotikum gegen die Bakterien und eventuell ein Kortisonpräparat verordnen, das die Entzündung eindämmt. Wer zu lange wartet, riskiert, dass sich die Bakterien in der Blutbahn ausbreiten und sich eine Blutvergiftung entwickelt. Stiche in Mund und Rachen sind immer ein akuter Notfall, bei dem unver-züglich der Notarzt alarmiert werden sollte. Bis zum Eintreffen des Arztes kann das Lutschen von Eis oder Eiswürfeln dazu beitragen, die Schwellung möglichst klein zu halten.
Tipps für den Umgang mit Wespen:
Schlagen verboten
Ruhe bewahren, wenn Wespen auftauchen. Wer wild und hektisch um sich schlägt, muss mit Angriffen rechnen.
Wegpusten verboten
Das Kohlendioxid in der Atemluft löst bei Wespen einen Alarmreflex aus und macht sie angriffslustig.
Nahrungsmittel abdecken
Hat die erste Wespe Erfolg bei der Futterbeschaffung, "ruft" sie bald ihre Artgenossen zu Tisch.
Nur aus Gläsern trinken
Wespen krabbeln häufig unbemerkt in Flaschen oder Dosen süßer Getränke und können beim Trinken verschluckt werden. In diesem Fall besteht Lebensgefahr!