Apotheker in Mettmann, Ratingen und Velbert beraten zu Schutzmaßnahmen, Impfungen und Maßnahmen im Notfall Frühe Zeckengefahr im Rheinland

Kreis · Zecken können gefährliche Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen. Die Infektionsgefahr, eine FSME-Infektion nach einem Zeckenstich zu bekommen, wandert aus dem Süden Deutschlands immer weiter in den Norden. Der Winter bedeutet auf Grund des Klimawandels oft keine Zeckenpause mehr.

Achtung Zecken: Überträger von FSME und Borreliose.

Foto: Adobe Stock, Heiko Barth

Die Spinnentiere werden immer früher im Jahr aktiv und zusätzlich hat sich die Frequenz besonders zeckenreicher Jahre deutlich erhöht. Zu wirksamen Schutzmaßnahmen, Impfungen und richtigem Handeln im Notfall beraten die Apotheker in Mettmann, Ratingen und Velbert.

Was ist Borreliose?

Die Borreliose wird durch Bakterien übertragen, die sich im Darm der Zecke befinden. Deswegen dauert es einige Stunden, bis sie nach dem Zeckenstich auf den Menschen übergehen. Zu den möglichen Symptomen zählen Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen. Häufig zeigt sich nach einigen Tagen oder auch erst nach Wochen eine ringförmige Hautrötung rund um die Stichstelle. Dann sollte die Arztpraxis zeitnah aufgesucht werden. Denn zu Beginn lässt sich die Borreliose gut mit Antibiotika behandeln.

Was ist FSME?

FSME steht für die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Im Gegensatz zur Borreliose wird FSME durch ein Virus ausgelöst. Über den Zeckenstich gelangen die Viren in die Blutbahn des Menschen. Bei schweren Verläufen kann es zur Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute kommen. Als Folge treten sehr starke Kopfschmerzen bis hin zu Lähmungen, Koma und Krampfanfällen auf. Im Extremfall kann die Erkrankung tödlich verlaufen.

Ist eine Impfung sinnvoll?

Einen wirksamen Schutz vor FSME bietet eine Impfung. „Bereits nach zwei Impfungen, die man im Zeitraum von ein bis drei Monaten durchführen kann, besteht ein bis zu 98-prozentiger Schutz vor FSME. Für einen vollen und länger anhaltenden Impfschutz sind drei Impfungen erforderlich“, erklärt Inge Funke, Pressesprecherin der Apotheker in Mettmann, Ratingen und Velbert. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in Risikogebieten die Kosten dafür. Gerade bei Kindern ist die Gefahr besonders groß, von einer Zecke gestochen zu werden, da sie sich häufig im Freien und im Grünen aufhalten und spielen. Eine Impfung ist ab einem Alter von einem Jahr möglich. Kinderarztpraxen sind hier die richtigen Ansprechpartner.

Was schützt vor Zecken?

„Wer nicht von den gefährlichen Quälgeistern gestochen werden will, kann sich auch mit sogenannten Repellentien schützen. Das kommt vom lateinischen Wort „repellere“ und bedeutet „abwehren“. Es gibt synthetische und biologische Mittel, die neben Zecken auch Mücken, Bremsen und Fliegen vertreiben können“, erläutert Apothekerin Funke. Zecken lauern im Unterholz der Wälder, in Büschen und Wiesen. Sie lassen sie sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden im niedrigen Pflanzbereich beim Vorbeigehen von Ästen oder Blättern abgestreift. Daher sind lange Kleidung und geschlossenes Schuhwerk als vorbeugender Schutz vor Zeckenstichen sinnvoll. Die Hosenbeine sollten in die Socken gesteckt werden.

Wichtig ist, den ganzen Körper nach einem Spaziergang gründlich abzusuchen. Zecken krabbeln besonders gerne zu gut durchbluteten Körperstellen mit zarter Haut. So zum Beispiel in die Kniekehlen oder die Leistengegend. Bei Kindern oft auch hinter die Ohren oder zum Haaransatz.

Was tun nach einem Zeckenstich?

„Eine Zecke, die sich bereits festgesetzt hat, sollte unverzüglich von der Stichstelle entfernt werden. Hierzu eignen sich sehr spitze und zulaufende Pinzetten, aber auch Zeckenkarten oder -zangen“, rät Apothekerin Funke. Die Zecke sollte damit dicht über der Haut gepackt und mit leichten Lockerungsbewegungen gerade herausgezogen werden. Drehbewegungen sind in jedem Fall zu vermeiden. Danach die Stelle desinfizieren oder eine Wundcreme auftragen. Von Hausmitteln wie Öl, Klebstoff und Nagellack raten Apotheken dringend ab. Diese Mittel sorgen dafür, dass die Zecke erstickt und abfällt. In ihrem Todeskampf sondert sie jedoch eine Menge Speichel in die Wunde ab. So können Krankheitserreger mitunter noch schneller übertragen werden.Nach einem Zeckenstich ist besonders wichtig, die Einstichstelle zu beobachten. Rötet

sie sich oder treten weitere Symptome wie Fieber oder Schmerzen auf, soll man schnell

eine Arztpraxis aufsuchen.