Verkehrsunfallbilanz 2023 Weniger Verunglückte im Straßenverkehr im Kreis Mettmann

Kreis · „Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Unfall im Kreis Mettmann verletzt zu werden, ist deutlich geringer, als im übrigen Land NRW", resümierte Landrat Thomas Hendele die am gestrigen Montag vorgestellte Verkehrsunfallbilanz des Kreises Mettmann für das Jahr 2023.

Foto: Kreispolizei Mettmann

Insgesamt registrierte die Polizei im Kreis Mettmann im vergangenen Jahr 13.255 Verkehrsunfälle, was einen leichten Anstieg (um 0,61 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Mit der Rückkehr der Mobilität nach der Corona-Pandemie hat sich die Zunahme der Verkehrsunfälle damit weiterhin bestätigt - auch wenn die Zahlen noch immer deutlich unterhalb des Niveaus von 2019 liegen (14.613 Verkehrsunfälle).

Trotz der Zunahme der Verkehrsunfälle in dem am dichtesten besiedelten Kreis im Land NRW ist die Zahl der Verunglückten um 4,59 Prozent auf 1.599 (2022: 1.676) zurückgegangen. „Erfreulicherweise liegt die sogenannte Verunglückten-Häufigkeitszahl, also die Anzahl der Verunglückten pro 100.000 Einwohner, mit 326 zudem sogar deutlich unter dem Niveau des Landes (399). Auf den Straßen im Kreis Mettmann kann man sich also nach wie vor sicher fortbewegen", erklärte Landrat Thomas Hendele weiter.

Mit einem Blick auf die Verkehrssicherheit ergänzte der Abteilungsleiter der Polizei, LPD Thomas Schulte, zudem, dass der Kreis Mettmann auf Platz sieben der 47 Polizeibehörden im Land NRW steht. Betroffen macht den Abteilungsleiter dennoch die Zahl der Verkehrstoten: „Auch wenn wir mit neun tödlich Verunglückten im Jahr 2023 drei Tote weniger als im Jahr 2022 verzeichnen können, schockiert mich diese Zahl. Denn hinter jedem Toten steckt ein Schicksal, stehen betroffene Angehörige."

Der Leiter des Verkehrsdienstes, EPHK Thomas Obst, schilderte in seinen Detailausführungen zum kommunalen Vergleich der Verunglücktenzahlen im Kreis Mettmann, dass in acht von zehn Städten die Zahlen rückgängig seien. Lediglich in Heiligenhaus sowie in Mettmann kam es zu einem Anstieg um 44,9 Prozent, beziehungsweise um 40,86 Prozent.

Zu Fuß Gehende waren im Kreis Mettmann im Jahr 2023 zumeist als Verunglückte bei einem Verkehrsunfall betroffen. Hier stieg die Zahl von 197 um 14 Prozent auf 224 an. Bei einem Blick auf die Altersgruppen wurden Kinder, mit einer Zunahme um 17 Prozent auf 168 Fälle am häufigsten Opfer eines Verkehrsunfalls, während die Zahl der betroffenen jungen Erwachsenen sowie der Senioren zurückging. Als mögliche Ursache für die statistische Entwicklung nannte Thomas Obst die auffallend lange Schlechtwetterperiode im Herbst: "Unseren Präventionsansatz 'Sicherheit durch Sichtbarkeit' werden wir diesbezüglich deutlich erhöhen, um zu Fuß Gehende zu sensibilisieren und potentielle Gefahren vorzubeugen."

Ein weiterer wichtiger Punkt der Präventionsarbeit wird auch im Jahr 2024 das Pedelec-Training sein, denn im Jahr 2023 stieg die Zahl der verunglückten Pedelec-Fahrerinnen und -Fahrer um elf Prozent auf 179 Verunglückte (2022: 162 Verunglückte) an.

Während die Zahl der Verkehrsunfallfluchten einen leichten Abwärtstrend um 1,4 Prozent auf 3.747 Unfallfluchten verzeichnen konnte, stieg zudem die Aufklärungsquote erfreulicherweise um 2,3 Prozent auf rund 38 Prozent (2022: 36 Prozent). Die Aufklärungsquote der Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden stieg sogar um 10 Prozent auf 62 Prozent, wobei jedoch auch die Anzahl der Fälle um 2 Prozent auf 140 leicht stieg.

EPHK Thomas Obst wies abschließend auf die um 5 Prozent gestiegenen Verkehrsunfälle hin, die im Jahr 2023 unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln verursacht wurden: "Mit der anstehenden Legalisierung von Cannabis möchte ich eindringlich vor den Gefahren warnen, die mit dem Konsum und einer dadurch potentiell eingeschränkten Fahrtauglichkeit einhergehen können." Der Leiter des Verkehrsdienstes kündigte verstärkte Kontrollen an, die sowohl zur Sensibilisierung als auch der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer dienen sollen.