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Kreis · Wer sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim Kreis Mettmann absolvieren möchte, erhält einen interessanten Einblick in Natur- und Umweltschutzarbeiten.

Foto: Kreis Mettmann

Es geht los mit den Biotop-Pflegemaßnahmen, die besonders in den wärmeren Monaten des Jahres anstehen. Hier schneiden die Freiwilligen mit Hilfe von Mähern und Freischneidern Wiesen, die Lebensraum von vielen Insekten sind. Auch kleine Brennnessel- und Brombeerfelder werden hier und da zurückgeschnitten, um besondere Trockenbiotope, wie Stein- und Holzhaufen freizulegen. Solche Maßnahmen schaffen größere Lebensräume für Eidechsen und wärmeliebende Tiere.

Zur Biotop-Pflege gehören aber auch Arbeiten wie die Instandhaltung der Zäune, die die zahlreichen Grünflächen des Kreises umgeben, beispielsweise in der Hildener Heide. Sie dienen dazu, die Flächen vor dem Betreten zu schützen. „Auf dieser Wiese sind einige Teiche, wo Frösche und Kröten im Frühling ihren Laich ablegen. Damit Hunde und ihre Besitzer sie dabei nicht stören, müssen die Zäune alle intakt sein“, erklärt Lisanne, eine der fünf FÖJler, die beim Kreis Mettmann tätig sind. Doch nicht nur der Zaun wird repariert, es wird auch direkt ein neues Weidetor eingebaut. Das kennen die Freiwilligen bereits. „Wir haben zusammen mit Robert Scheuß, unserem Betreuer, solche Weidetore auch auf den Weiden im Eiszeitlichen Wildgehege eingebaut“, erwähnt Michael. Dort entsteht derzeit der Neandertalhof mit einer neuen Wisentzuchtanlage.

Einsatzorte sind also nicht nur die zahlreichen Biotope, sondern auch das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal, wo jeder FÖJler jeweils zwei Monate verbringen kann und gemeinsam mit den Gehegeteam die Fütterung und Pflege der Auerochsen und Tarpane übernimmt. Tim, der im Januar seinen ersten Wildgehege-Monat absolviert hat, erzählt: „Besonders spannend ist es, wenn bei den Auerochsen ein neues Kalb geboren wird und man genau beobachten kann, wie es immer größer wird und seinen Platz in der Herde einnimmt.“

Da die Freiwilligen ihren Arbeitstag jeden Morgen am Kreisbauhof in Mettmann beginnen, ist auch dort ihre Mitarbeit gefragt. So waren die jungen Leute sowohl an dem Abbau einer alten Brücke, als auch am Bau einer neuen beteiligt und konnten in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Kreisbauhofes neue Fertigkeiten erlernen. „Es ist echt cool, dass wir auch bei solchen Projekten mithelfen dürfen, weil es dadurch sehr abwechslungsreich ist“, meint Kai begeistert, während er mit dem Akkuschrauber die Schrauben aus den Holzpaneelen entfernt. Solche Tätigkeiten sorgen dafür, dass die FÖJler auch im Umgang mit verschiedenen Werkzeugen vertraut sind.

Darüber hinaus nehmen die Freiwilligen im Laufe des Jahres an insgesamt fünf einwöchigen Seminaren zu Themen aus dem Bereich Natur- und Umweltschutz teil.

In dieser Zeit können sie sich mit FÖJlern aus Einsatzstellen in ganz NRW austauschen, sich interessante Kenntnisse zu Themen wie der Klimakrise oder nachhaltigem Konsum aneignen und sich beruflich orientieren. Julia erzählt: „Ich finde es toll, dass man in den Seminaren Leute trifft, die ähnliche Interessen haben, wie man selbst, sodass man sich super austauschen kann.“

Alle Interessierten unter 27 Jahre mit und ohne Schulabschluss, die sich ab August 2021 in der Natur engagieren wollen, können sich ab sofort beim Kreis Mettmann, Amt 61-2, Goldberger Str. 30, 40822 Mettmann, (susanne.hanst-usorasch@kreis-mettmann.de) bewerben. Informationen gibt es auch im Internet unter www.foej.lvr.de.