Stress im Job - Burn-out-Zahlen steigen weiter
Krankenkasse hilft Arbeitnehmern und Unternehmen gezielt bei der Prävention.
(djd/pt). Hoher Termindruck, ständige Erreichbarkeit, der Spagat zwischen Job und Familie - immer mehr Arbeitnehmer fühlen sich der hohen Belastung nicht mehr gewachsen. In einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der IKK classic gab jeder Dritte an, dass die beruflichen Anforderungen regelmäßig zu groß sind. Mit oftmals dramatischen Folgen für die Gesundheit.
Die eigenen Ressourcen schonen
Vier von fünf Befragten erklärten in der Umfrage, in den vergangenen zwei Jahren mindestens einmal trotz Krankheit zur Arbeit gegangen zu sein, 70 Prozent sogar mehrfach. Ebenso viele gaben als Grund an, sich aus Pflichtgefühl den Kollegen gegenüber nicht krankschreiben zu lassen. Ein Teufelskreis. Denn die ständige Überlastung fordert früher oder später ihren Tribut. Die Zahl der Fehltage aufgrund von Burn-out ist seit 2004 um fast 1.400 Prozent gestiegen, meldet beispielsweise die Bundespsychotherapeutenkammer. Auch deshalb prüft die Bundesregierung derzeit ein Anti-Stress-Gesetz zum Schutz der Arbeitnehmer. Viel wichtiger als ein Gesetz ist jedoch, dass jeder Betroffene selbst beginnt, seine Gesundheit aktiv zu schützen, vor allem durch einen angemessenen Ausgleich im Privatleben. Krankenkassen unterstützen ihre Versicherten gezielt bei der Stress- und Burn-out-Prophylaxe und fördern entsprechende Kursangebote.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Arbeitgeber haben im Rahmen des "betrieblichen Gesundheitsmanagements" die Möglichkeit, ihre Unternehmenskultur unter fachlicher Anleitung zu verändern. Seminare wie Stress- und Konfliktmanagement, Kommunikationstraining oder gezielte Entspannungs- und Sportkurse werden sogar staatlich unterstützt. Je Arbeitnehmer sind die Kosten bis zu 500 Euro pro Jahr steuerlich absetzbar. Unterstützung gibt es auch von einigen Krankenkassen. Das Ziel: leistungsstarke und motivierte Mitarbeiter, weniger krankheitsbedingte Ausfälle, ein besseres Arbeitsklima.