Neanderhöhe soll zur Bebauung freigegeben werden
Erkrath · Der Flächennutzungsplan wird geändert. Unterdessen ist Timocom als Käufer nicht mehr im Gespräch. Wer dort stattdessen bauen will, ist unklar.
(nigo) Über ein Jahrzehnt lang wurde über die Zukunft der Neanderhöhe gestritten. Im Stadtrat und in diversen Ausschüssen, unter Politikern und unter Bürgern. Jetzt rückt eine endgültige Entscheidung immer näher. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses beschloss eine Mehrheit aus CDU und BmU, den Flächennutzungsplan zu ändern.
Derzeit wird der Acker noch bestellt. Bis damit Schluss sein könnte, dauert es freilich noch etwas. Geplant ist, die Neanderhöhe in einem klar begrenzten Rahmen zur Bebauung freizugeben. Als so bezeichnetes "Premium-Gewerbegebiet" solle die Fläche, die von Hochdahler Straße im Süden, der kleinen Siedlung entlang der Straße Feldhof im Osten und dem Betriebsgelände der Firma Schönmackers im Westen begrenzt ist, ausgewiesen werden, heißt es in einem von der BmU ausgearbeiteten Entwurf. Die Höhe möglicher Bauwerke soll begrenzt werden.
Bürgermeister Christoph Schultz (CDU) sieht mit Freude auf die Fortschritte: "Wir brauchen das Gewerbe auf der Neanderhöhe", sagt er. Die angestrebte Lösung sei ein tragfähiger Kompromiss.
Kritik kommt hingegen von den Grünen. "Das Areal grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Neandertal", kritisiert der Fraktionsvorsitzende Reinhard Knitsch. "Auf der Neanderhöhe haben wir eine hervorragende Bodenqualität und eine Artenvielfalt, die im Falle einer Bebauung verloren ginge." Den Anfang des Jahres von der BmU eingebrachten Vorschlag bezeichnet Knitsch als "faulen Kompromiss". Die Bebauung reiche viel weiter in das Neandertal hinein, als hinnehmbar wäre. "Das kommt praktisch einer Vollbebauung gleich", sagt er.
Bevor der Antrag dem Rat vorgelegt wird, ist es aber noch ein langer Weg. Mindestens ein Jahr dauert es, bis die Verwaltung das Vorhaben geprüft und vorbereitet hat. Danach steht noch eine naturschutzfachliche Untersuchung an.
Wer jedoch der Bauherr sein könnte, steht unterdessen alles andere als fest. Die ursprünglich als Käufer gehandelte Firma Timocom scheint aus dem Rennen zu sein, ließ Bürgermeister Schultz durchblicken.