Corona-Pandemie Frisöre im Kreis schlagen Alarm

Kreis · Am 16. Dezember mussten bundesweit alle Friseursalons schließen. 80.000 Friseursalons mit rund 240.000 Beschäftigten sind derzeit dazu gezwungen, von ihren Rücklagen zu leben, die bei vielen mittlerweile knapp werden. Im Kreis Mettmann sind 443 Friseurbetriebe zum Infektionsschutz geschlossen. Nun starteten die Salons mit einem Schreiben an die Politik einen Hilferuf.

Foto: Pixabay/congerdesign

In einer virtuellen Pressekonferenz schilderten einige Frisöre aus dem Kreis Mettmann ihre derzeitige Lage und beklagten, dass  zum einen für sie kein Anspruch auf die November/ Dezember-Hilfen bestehe und zum anderen die Betriebe bis jetzt noch keine Anträge auf die Überbrückungshilfe III stellen konnten. Zudem deckt diese auch nur einen Teil der Fixkosten und nicht die Kosten für die private Lebenshaltung. Dazu müssen die Betriebe das Kurzarbeitergeld für ihre Mitarbeiter vorfinanzieren und die Rücklagen dafür neigen sich langsam aber sicher dem Ende zu.

Aus diesem Grund haben der Vorstand und der Geschäftsführer der Friseur-Innung des Kreises Mettmann, Dipl.-Kfm. Torben Viehl, einen „Hilferuf“ an den Landrat, die Bürgermeister der kreisangehörigen Städte sowie an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten im Kreis adressiert. In dem Schreiben fordern sie für die Friseure, dass die Finanzhilfen dringend und schnell nachgebessert werden müssen und bitten daher die politischen Vertreter um Unterstützung für das Anliegen der Friseurbetriebe. Denn in der augenblicklichen Situation kann die Mehrheit der Friseure den eigenen Lebensunterhalt nicht bestreiten. Man habe, so die Vertreter der kreisweiten Frisörbetriebe, um das Infektionsgeschehen weiter einzudämmen, die temporäre Schließung dafür gerne in Kauf genommen. Nun sind aber bereits sechs Wochen vergangen und das Infektionsgeschehen geht nur schleppend zurück. Eine noch längere Schließung bringt die Handwerksbetriebe in existenzielle Schwierigkeiten.

Viel Geld haben die Betriebe außerdem in die Hand genommen, um Kunden und Mitarbeiter vor einer Infektion zu schützen. Man stehe nun quasi in den Startlöchern, um endlich wieder öffnen und unter den geltenen Hygienemaßnahmen wieder arbeiten zu dürfen. Fünf Betriebe mussten bereits durch die Folgen der Corona-Pandemie ihre Salons für immer schließen. Um nun weiteren Schließungen vorzubeugen, muss endlich etwas passieren - entweder durch zeitnahe finanzielle Unterstützung oder mit der Öffnung der Ladenlokale. In der Nacht vom 29. Januar auf den 1. Februar haben die Betriebe an der bundesweiten Aktion teilgenommen, ihr Licht im Salon angeschaltet zu lassen, um damit ihrem Anliegen ein Zeichen zu setzen. Außerdem plant die Innung eine Corona konforme Demonstration mittels eines Autokorsos von Mettmann zum Düsseldorfer Landtag durchzuführen. Ein Datum dazu steht noch nicht fest.

(nic)