Start für das Impfzentrum in Erkrath Der lang herbeigesehnte Piks
Erkrath/Kreis · Am kommenden Montag, 14 Uhr, geht das Impfzentrum des Kreises Mettmann in Erkrath in Betrieb. Rund 360 Menschen erhalten an diesem ersten Tag ihre erste Impfdosis gegen das Corona-Virus.
In der Bessemer Straße in Erkrath führen Schilder die Besucher, die mit dem Pkw kommen, zu einem Parkplatz, und von dort sind es rund 100 Meter bis zum Eingang des Impfzentrums in einem Gebäude der Firma Timocom. Am kommenden Montag treffen hier die ersten Menschen ein, die das Glück hatten, einen besonders frühen Termin zu ergattern, um sich ihre Corona-Schutzimpfung abzuholen. Punkt 14 Uhr geht das Impfzentrum in Betrieb. Mirko Braunheim, organisatorischer Leiter der Einrichtung, sieht dem Start mit einer Mischung aus Spannung und Freude entgegen. Immerhin haben er und sein Team viel Zeit und Mühe investiert, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. „Ich beschäftige mich seit einem Jahr mit praktisch nichts anderem als mit Corona und seit einigen Wochen noch etwas mehr“, sagt Mirko Braunheim, der auch Mitglied des Krisenstabs ist und als stellvertretender Kreisbrandmeister fungiert.
Das Impfzentrum ist eigentlich schon seit Mitte Dezember betriebsbereit, seitdem wurde noch an einigen Stellen nachgebessert. „Wir sind sehr gut vorbereitet“, so Braunheim. Zwei Probeläufe seien bereits erfolgreich absolviert worden. Allerdings: Der Start am kommenden Montag wird mit noch gedrosselter Kapazität durchgeführt: Auf fünf Impfstraßen sollen von 14 bis 20 Uhr rund 360 Menschen ihren Pieks erhalten. Die Leistung soll dann im Laufe der nächsten Wochen hochgefahren werden. Unter Volllast, ab dem 1. März, sind sieben Impfstraßen 12 Stunden täglich in Betrieb, dann können 1680 Menschen pro Tag geimpft werden. Vorausgesetzt, es steht ausreichend Impfstoff zur Verfügung. „Wir haben einen bestimmten Bedarf angemeldet“, sagt Mirko Braunheim, „und eine dementsprechend garantierte Liefermenge.“
Dennoch, fügt er hinzu, könne die Ausstattung mit dem begehrten Vakzin natürlich üppiger sein. Sicher sei jedoch, dass jeder, der seine erste Impfdosis erhalten habe, drei Wochen später auch seine zweite bekomme. Der Impfstoff – zunächst ausschließlich das Präparat von Biontech-Pfizer – wird für jeden Tag morgens angeliefert und vor Ort von Fachleuten mit einer Kochsalzlösung angereichert. Für die Impfungen selbst zeichnet die Kassenärztliche Vereinigung verantwortlich, Mirko Braunheim und sein Team kümmern sich um die Organisation und werden auch während des Betriebs vor Ort sein, unterstützt von Mitarbeitern des DRK und eines Sicherheitsdienstes. Mit anderen Worten: die Arbeit wird in absehbarer Zeit nicht weniger. Mirko Braunheim: „Es ist extrem aufwendig, aber es ist auch schön seinen Teil zur Verbesserung der Situation in dieser Krise beitragen zu können.“
Sieben Impfstraßen stehen im Impfzentrum in Erkrath zur Verfügung. Zum Start am kommenden Montag gehen noch nicht alle in Betrieb, bis zum 1. März soll die Kapazität Schritt für Schritt hochgefahren werden. Dann können täglich bis 1680 Menschen geimpft werden. Im Gebäude herrscht das Einbahnstraßensystem. Noch in der Eingangstür steht zunächst die Fiebermessung an. Besucher mit einer Körpertemperatur von über 38,5 Grad Celsius werden wieder nach Hause geschickt. Alle anderen begeben sich zum Empfang, wo sie ihre Impfterminbestätigung, einen Ausweis (Führerschein geht auch) und – so vorhanden – ihren Imfpass vorlegen. „Aus Gründen der Zeitersparnis sollten die Leute auch schon den Anamnesbogen und die Einwilligungserklärung ausgefüllt dabei haben“, erläutert der organisatorische Leiter des Impfzentrum, Mirko Braunheim. Fragen, fügt er hinzu, könnten selbstverständlich auch noch im Arztgespräch gestellt werden.
Nach dem Empfang geht es weiter zur Registrierung. Wer sich nicht gleich zurecht findet – an verschiedenen Infopunkten stehen Mitarbeiter parat, um die Besucher einzuweisen. Bei der Registrierung werden die Unterlagen noch einmal geprüft und gegebenenfalls notwendige Korrekturen vorgenommen. Wer nun möchte, kann sich am Ende des Flures ein circa sechsminütiges Aufklärungsvideo anschauen. Ansonsten geht es weiter zur Impfung. Für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stehen Impfplätze im Erdgeschoss zur Verfügung. Alle anderen erhalten ihren Pieks in der ersten Etage. Zum Einsatz komme vorerst ausschließlich das Präparat von Biontech-Pfizer, berichtet Mirko Braunheim. Zum Abschluss des Impfbesuches begeben sich die Impflinge für 15 bis 30 Minuten in einen Ruheraum zur Nachbeobachtung, die von Sanitätern des DRK begleitet wird. Mit Komplikationen, sagt Mirko Braunheim, sei nicht wirklich zu rechnen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass nur äußerst selten Probleme im Zusammenhang mit der Impfung auftreten. Falls das aber doch der Fall sein sollte, dann sei man auch darauf vorbereitet: „Wir haben selbstverständlich immer ärztliches Personal vor Ort, dass auf Notfälle entsprechende reagieren kann.“
Informationen zur Impfung finden sich auch auf den Social-Media-Kanälen des Kreises Mettmann, auf Facebook, Youtube und Instagram.