Erkrath - Stadt im Grünen?

Erkrath · Bündnis 90/ Grüne sind entsetzt über weitere Bebauungspläne von Verwaltung und Politik.

Über 40 Prozent der Flächen in der Stadt Erkrath sind bereits versiegelt. Damit liegt Erkrath schon heute weit über dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Viele Grünflächen sind verloren gegangen und damit notwendige Frischluftschneisen, natürliche Böden und eine damit verbundene Vielfalt an Tieren und Pflanzen.Umso mehr erstaunte und erschreckte das Ergebnis der Regionalplanberatungen im letzten Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (ASW): Lediglich die Grünen setzten mit zahlreichen Anträgen ein Zeichen dafür, dass sie zwar eine Bebauung freier innenstädtischer Flächen für sinnvoll halten, weitere Außenflächen aber nicht zur Bebauung freigegeben wollen.

"Neanderhöhe und Neanderbogen dürfen auf keinen Fall Baugebiete werden, die die natürlichen Lebensräume des Naturschutzgebietes Neandertal bedrohen", argumentierte das Grüne-Ausschussmitglied Barbara Geiss-Kuchenbecker. Ihr Appell fand selbst bei der BmU, die sich in der Vergangenheit für den Schutz der Neanderhöhe stark gemacht hatte, kein Gehör. So stimmten die Grünen als einzige gegen eine weitere Bebauung der Neanderhöhe und — mit der SPD — des Neanderbogens. Gegen die Stimmen der Grünen wurden auch eine Möglichkeit zur Bebauung der Neuenhausstraße und — gegen BmU und Grüne — des Clever Feldes beschlossen.

Kurios mutete Grünen und SPD der Vorschlag der Verwaltung an, im Bereich des kleinen Bruchhauses Flächen zum Sandabbau zu erweitern. "Wollen Sie hier etwa eine Insellage für das Naturschutzzentrum Bruchhausen schaffen und rund herum Sand abbauen?", fragte Per Weber von den Grünen. Auch von anderen Skeptikern wurde deutlich gemacht, dass es sich hier keinesfalls um eine Abgrabungsfläche handle, sondern um eine schutzwürdige Grünfläche handele. Trotzdem stimmte eine Mehrheit aus BmU, CDU und FDP dafür, diesen Bereich nicht länger als Fläche zum Schutz der Natur zu erhalten. Der Regionalplan wird am 24. März ab 17 Uhr noch einmal öffentlich im Rat abgestimmt. Einwände gegen eine Bebauung weiterer Flächen kann jeder Bürger noch bis zum 31. März bei der Bezirksregierung machen. Bündnis 90/ die Grünen haben auf ihrer Homepage einen Musterbrief für einen Einspruch eingestellt.


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www.gruene-erkrath.de