Ehrenamtliche Spielplatzpaten gesucht
Erkrath · Der Spielplatz an der Feldstraße in Hochdahl ist nicht schön. Eigentlich darf sich die Fläche nicht einmal mehr Spielplatz nennen.
(tb) Das einsame Wackelpferd ist marode, der Sandkasten dient den Nachbarskatzen als Toilette. Ein Zustand, der in Erkrath immer mehr Überhand nimmt. Um der Verwahrlosung solcher Spielstätten entgegen zu wirken, hat sich Andrea Bleichert- Leiterin der SKFM Frühen Hilfen- etwas einfallen lassen: Patenschaften für Spielplätze.
"Die Idee habe ich von unserer Nachbarstadt Mettmann übernommen. Dort funktioniert das Konzept Spielplatzpaten seit Jahren sehr erfolgreich", sagt Bleichert. Gemeinsam mit weiteren zehn Müttern aus dem Eltern- Kind- Café hat sich die Initiatorin an ein Portfolio für die Stadt gesetzt. "Wir haben eine Übersicht schaffen und über die Problematik aufklären wollen", erinnert sich die Initiatorin. Mit Erfolg wurde Ende des vergangenen Jahres eine Stelle für einen Spielplatzkoordinator geschaffen. "Diese einzelne Person kann jedoch nicht alle rund 100 Spielflächen in Erkrath kontrollieren." Die Hoffnung Bleicherts: Patenschaften für Spielplätze können von Privatpersonen, Vereinen aber auch Unternehmen übernommen werden. "Es geht darum nicht um die Finanzierung der Spielstätte, sondern primär um die Fürsorge. Der Spielplatz soll regelmäßig in Augenschein genommen werden, Vandalismus oder defekte Spielgeräte der Stadt gemeldet werden.
Erste positive Reaktionen hat Andrea Bleichert für ihre Idee bereits sammeln können. "Sieben Patenschaften haben sich schon gefunden. Ich selbst übernehme den Spielplatz an der Albrecht- Dürer- Straße." Der Stadt möchte die zielstrebige Pädagogin allerdings nicht den Wind aus den Segeln nehmen. "Die Verwaltung weiß von meinem Vorhaben vernetzte Patenschaften zu realisieren. Ich bin gespannt, wie sie mein Bemühen in Zukunft unterstützen werden. Auch das Gespräch mit Vereinen und Unternehmen könnte die Stadt suchen."
Zudem haben sich einige Kindertagespflegestellen für den Einsatz am Spielplatz bereit erklärt. "Besonders solche Einrichtungen sind regelmäßig vor Ort, um den Zustand zu überprüfen", ist sich Andrea Bleichert sicher. Ein Spielplatz ist, in Augen der Initiatorin, nicht nur ein Ort für Kinder, sondern auch ein Platz für Begegnungen und Miteinander der gesamten Familie. Treffen und gemeinsame Veranstaltungen fördern das Leben im Quartier. Zudem muss der ideale Spielplatz nicht immer durch teure Gerätschaften bestückt sein. "Individuell bespielbare Spielplätze, die für Kinder sämtlicher Altersgruppen interessant gestaltet sind, wären toll. Das können auch naturbezogenen Anlaufpunkte, wie Büsche oder Erdhügel sein."
Einen ersten Schritt hat Andrea Bleichert gemeinsam mit Erkraths SKFM- Bezirksleiter Norbert Baumgarten in die Wege geleitet. "Wir möchten an der Lenaustraße eine neue Bank errichten und den Sand austauschen", so Bleichert. "Die eine Hälfte der neuen Sitzgelegenheit wird privat von Herrn Baumgarten gespendet- der Restbetrag soll durch Spenden im Café sowie der Nachbarschaft erwirtschaftet werden."