Die Corona-Pandemie DIE LINKE sorgt sich um Bildungsgerechtigkeit
Erkrath · DIE LINKE Erkrath macht sich Sorgen um die Chancengleichheit der Erkrather Schüler im digitalen Schulunterricht. Neben nicht vorhandenen Endgeräten werden Probleme auch im häuslichen Umfeld gesehen.
In einer Anfrage bittet die Fraktion nun die Stadtverwaltung, sensibel nachzufragen, ob wirklich überall Internetzugang und geeignete Arbeitsplätze vorhanden sind und welche Lösungsmöglichkeiten gesehen werden, wenn dies nicht der Fall ist.
„Aus Berichten wissen wir, dass Schüler mit wenig Geld nicht oder nur schwer an digitalen Schulangeboten teilnehmen können. Die Ursachen sind dabei vielfältig: Von Geräten, die mit Geschwistern geteilt werden müssen, über mangelhaften oder fehlenden Internetzugang bis zu Arbeitsplätzen, die keine sind", erklärt Svenja Burbulla, schulpolitische Sprecherin von DIE LINKE. "Wenn es an solchen Grundlagen mangelt, kann man das digitale Lernen vergessen!"
Eine Ausstattung mit digitalen Endgeräten allein genüge nicht, um allen Schülern die Teilnahme am „Homeschooling“ zu ermöglichen. Es gäbe Familien, für die 20 Euro extra für einen Internetzugang viel Geld sei und in denen der Arbeitsplatz ‚zu Dritt am Küchentisch’ sei. „Wir dürfen Eltern und Schüler nicht mit der Situation alleine lassen. Wir sehen die Stadt in der Pflicht, sich Gedanken zu vernünftigen Arbeitsmöglichkeiten zu machen. Bildungsgerechtigkeit wäre es, wenn wir kein Kind aufgrund seiner Lebensumstände zurücklassen", so Burbulla abschließend.
Wir haben bei der Stadt Erkrath nachgefragt, wie derzeit der status quo an den Schulen in punkto technische Ausstattung bei den Schülern ist und folgende Antwort erhalten.
„Die bestellten Geräte für Lehrerinnen und Lehrer - 238 Laptops und 154 iPads - sind vor Weihnachten geliefert worden, die Konfiguration und Administrierung der Geräte ist noch nicht erfolgt“, heißt es in der Erklärung der Stadt.
Für Schülerinnen und Schüler mit Bedarf wurden im Sommer 650 Laptops bestellt, die ebenfalls kurz vor den Weihnachtsferien geliefert wurden. Mit der Administrierung und anschließenden Konfiguration der Geräte wurde kürzlich begonnen. Hauptsächlich wird dies durch den Kooperationspartner IT Hilden durchgeführt. „Die Schulen werden dabei eingebunden, so erfolgen Demos vor Ort. Da diese Prozesse auf die Gesamtzahl der Geräte bezogen sehr aufwandsintensiv sind, prüft die Verwaltung aktuell die Möglichkeit einer Unterstützung durch Drittleister.“
Die Lieferung der ebenfalls im Sommer bestellten Schüler-iPads ist bis dato noch nicht erfolgt. Die Betreuung der Schüler soll hier in erster Linie durch Eltern und Schule erfolgen, bei technischen Fragen ebenso durch den Kooperationspartner IT Hilden. Unterstützend mitwirken soll auch der seit Beginn des Jahres 2021 bei der Schulverwaltung tätige IT-Koordinator. Bei Fragen hinsichtlich des Internetanschlusses steht zudem ein Mitarbeiter aus dem Bereich Integration beratend zur Verfügung.
Die Kooperationsvereinbarung mit der IT-Abteilung der Stadt Hilden sieht die Aufstockung auf zwei Stellen vor. Die Stadt Hilden ist für die Personalbeschaffung verantwortlich. „Außerdem ist beabsichtigt, das Vorhaben des Landes umzusetzen, in den Schulen IT-Koordinatoren zu beschäftigen. Da jedoch noch keine konkreten Vorstellungen des Landes bekannt sind beziehungsweise keine Richtlinie zur Förderung solcher Stellen vorliegt, kann noch keine verbindliche Auskunft dazu erfolgen. Sobald nähere Informationen eingehen, wird die Verwaltung umgehend tätig. Nach Auskunft der Bezirksregierung ist hiermit allerdings nicht vor Ende Februar / Anfang März zu rechnen“, heißt es seitens der Stadt abschließend.