Das Rennen ums Rathaus

Erkrath · 2015 wird in Erkrath ein neuer Bürgermeister gewählt. Amtsinhaber Werner stellt sich nicht erneut zur Wahl — stattdessen wird Christoph Schultz (32) für die CDU antreten.

Sein Ziel ist klar: Christoph Schultz (32) will für die CDU der Bürgermeister in Erkrath werden.

Foto: Nikolas Golsch

(nigo). Auch wenn für Bürgermeister Arno Werner (CDU) im nächsten Jahr Schluss ist und er nach 16 Jahren im Amt in Pension gehen wird, wollen die Erkrather Christdemokraten weiterhin den höchsten Mann im Rathaus stellen.

Im Rahmen der geheimen und parteiinternen Kandidatenwahl setzte sich jüngst Christoph Schultz mit 45 zu zwölf Stimmen gegen den überraschend als Gegenkandidat aufgetretenen Christian Untrieser (32) durch. Genau wie sein Gegenspieler, ist auch Schultz mit 32 Jahren einer der jüngsten der CDU in Erkrath. Beide sind zudem Juristen, Schultz arbeitet als Führungskraft in der Finanzverwaltung des Landes und ist derzeit Mitglied der Bezirksvertretung für Düsseldorf-Unterbach.

Denn streng genommen ist er Düsseldorfer — "Es gibt immer noch zahlreiche Verbindungen zwischen Erkrath und Unterbach", sagt er. Wenn er gewinnen sollte, will er jedoch nach Erkrath ziehen.
Privat ist Christoph Schultz verheiratet und erwartet in etwa zwei Wochen die Geburt seiner ersten Tochter. Ehrenamtlich ist er in der Deutschen Lebensrettungsgemeinschaft (DLRG) tätig.
Wichtiger als schicke Anzüge und noble Büros sei ihm der Kontakt zu den Bürgern: Er wolle ein "Bürgermeister für alle" sein, wie er es ausdrückt. "Nicht Bürgermeister einer Partei, sondern ein Bürgermeister aller Erkrather", sagt Schultz. "Ich möchte frischen Wind ins Rathaus bringen."

Wichtig sei ihm vor allem die Familienpolitik: "Wir müssen schauen, wie wir junge Familien in unsere Stadt locken können", sagt er. Dazu würden neue Bauflächen benötigt — dafür käme auch eine Bebauung der Neanderhöhe in Frage. Das Stadtentwicklungskonzept sieht er kritisch: "Die Ratsmehrheit hat es zu Recht abgelehnt", so Schultz.
Gewählt wird in Erkrath am 13. September 2015. Die anderen Erkrather Parteien haben offiziell noch keine Gegenkandidaten nominiert — bei der SPD deutet jedoch alles auf eine erneute Kandidatur Detlef Ehlerts hin. Sabine Lahnstein, die ebenfalls Bürgermeisterkandidatin der Genossen werden wollte, hat diese Pläne jüngst für verworfen erklärt. Das habe sowohl gesundheitliche, als auch private Gründe, sagt sie.

Als "taktisch kluger Zug", wird Schultz‘ Nominierung in Erkrather Politikkreisen bezeichnet. Schaut man nach Monheim, zum ebenfalls 32-jährigen Bürgermeister Daniel Zimmermann, zeigt sich, dass vor allem junge und authentische Kandidaten beim Rennen ums Bürgermeisteramt Aussicht auf Erfolg haben.