Anzeigentafeln ohne Funktion
Erkrath · Sie stehen an Bus- und Bahnhaltepunkten in allen drei Stadtteilen, sehen modern aus und bringen doch derzeit kaum Nutzen. Die Rede ist von den elektronischen Anzeigentafeln, die Fahrgästen eine einfache Übersicht über die Bus- und Bahnverbindungen liefern sollen.
(tb) Bisher lassen sich im besten Falle noch die vorbeifahrenden Strecken erfragen, von Fahrzeitenauskünften fehlt jedoch jede Spur. Nachdem bereits das ZDF dieses Problem in ihrer Rubrik "Hammer der Woche" aufgegriffen hat, nahm sich auch die FDP vor, einmal genauer nachzuhaken. "Wir könnten uns gut vorstellen, dass die Anzeigentafeln durch das schlechte Mobilfunknetz der Stadt nicht funktionieren", so FDP Pressewart Rolf Steuber. Ein Fragenkatalog wurde an Bürgermeister Christoph Schultz übermittelt, der sich bis zur kommenden ASW Sitzung am 21. Juni dieses Jahres äußern sollte. "Mit dem Mobilfunknetz hat es ganz sicher nichts zu tun", nimmt Schultz die Antwort auf Nachfragen der Redaktion allerdings vorweg. Eine Inbetriebnahme durch die Rheinbahn ist in den kommenden Wochen geplant.
"Eine Systemumstellung wird 10.000 Euro kosten. Danach sind die Anzeigentafeln im Sommer einsatzbereit", verspricht Schultz. Was soll genau geschehen? Pressewart der Rheinbahn, Eckhard Lander, kann Licht ins Dunkle bringen. "Bisher haben die Anzeigetafeln auf Daten des Busverkehr Rheinland (VRR) zugegriffen. Mit einem neuen Verkehrskontrollsystem (ITCS) der Rheinbahn soll die Datenübermittlung in Zukunft gewährleistet sein", so Lander. Auch fehlerhafte Hardwareteile sind Schuld an der Nichtfunktion der Tafeln. "Es kam vermehrt zu technischen Pannen diverser Systemteile."
Nach der neuen Systemeinrichtung und dem Zugriff auf eine fundierte Datenlage sollen die Tafeln künftig ihren Zweck erfüllen. Auch Eckhard Lander sieht das Mobilfunknetz der Stadt nicht als Auslöser für die derzeit schwarzen Tafelanzeigen. "Das Verkehrskontrollsystem ist nicht auf die Mobilfunknetzte angewiesen", weiß der Pressewart.
In Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus stehen insgesamt elf Anzeigentafeln. Die Stadt musste für die Aufstellung allerdings nur 15 Prozent der Kosten selbst übernehmen. "Das waren damals 39.700 Euro", erinnert sich Schultz. Personal- sowie Wartungskosten sind in der Zeit des Stillstandes nicht angefallen.