Wortakrobaten aus Hochdahl
Hochdahl · In Anlehnung an die großen Poety Slams der Großstädte, veranstaltete auch die Stadtbücherei Hochdahl im Bürgerhaus ihren bereits zweiten, lokalen "Dichterwettstreit".
Fünf Schüler präsentierten dem Publikum ihre selbst geschriebenen Werke, per Handzeichen der Zuhörer wurde der Gewinner gekürt. "Jeder Vortrag hat sieben Minuten zur Verfügung. Wichtig ist, dass alle Texte selbst verfasst wurden", erklärte Büchereileiterin Michaele Gincel- Reinhardt die Wettkampfsregeln zu Beginn der Veranstaltung. Als Titelverteidigerin ging die Gymnasiastin Victoria Thoma ins Rennen. Mit ihrem Text "Früher war alles besser" konnte sie im vergangenen Jahr den Sieg für sich beanspruchen. Dieses Jahr nahm sich die Schülerinnen ein ebenfalls zeitnahes Thema vor.
Mit dem Titel "Von vier Schnäbeln und vier Ohren" räumte sie mit dem Vorurteil der medialen Welt auf, veranschaulichte auf humorvolle Art die Tücken des Kommunikationsquadrates und schaffte Einblicke in ihre Gedankenwelt. Nur Victorias Freundin und Klassenkameradin Lisanne konnte mit ihrem Text ohne Titel der Vorjahressiegerin das Wasser reichen. In ihrem Endlosgedicht wehrte sich die Schülerin verbal gegen Hass, Krieg und Zerstörung, regte die Zuhörer zum Nachdenken und Innehalten an. Mit gleicher Punktzahl schafften es die Beiden ins Finale. Gemeinsam entschieden diese allerdings, nicht noch ein weiteres Mal gegeneinander anzutreten und sich kurzerhand den ersten Platz zu teilen.
Nicht weniger beeindruckend dürfte auch der Vortrag des Geschwisterpaares Sophie und Jannik gewesen sein. Mit einer Diashow veranschaulichten sie dem Publikum auf lustige Weise den Prozess des Polarlichtes. "Eigentlich wollten wir die Beiden außer Konkurrenz antreten lassen, da Hilfsmittel wie Diashows bei einem Poety Slam nicht erlaubt sind. Nach Beratung mit den anderen Teilnehmern haben wir allerdings auch Sophie und Jannik ins Rennen geschickt", erklärt die Leiterin. Den Vortrag der Geschwister stammte aus einem voran gegangenen "Science- Slam". "Der Wettkampf, welcher Themen aus der Naturwissenschaft behandelte, fand vor wenigen Wochen am Hochdahler Gymnasium statt", so Sophie. Mit lediglich zwei Stimmen Unterschied schaffte es die Schülerin gemeinsam mit ihrem Bruder Jannik auf den zweiten Platz. Den dritten Platz erzielte schlussendlich der Schüler Christian Böntgen. Sein Gedicht "Die Winterblume" folgte dem zweiten Platz mit lediglich einem Punkt Unterschied.
"Es wäre schön, wenn in der Zukunft noch mehr Menschen von diesen Veranstaltungen erfahren würden und sich mehr Teilnehmer finden ließen", so Gincel- Reinhardt abschließend. Der dritte Poety Slam soll bereits im September dieses Jahres stattfinden.