Was so ein Umzug alles mit sich bringt...
Hochdahl · Das Observatorium der Sternwarte in Hochdahl durfte sich kürzlich über ganz besonderen Zuwachs freuen. Die hauseigene Fachbibliothek wurde Dank dem Bochumer Professor Johannes Feitzinger um über 1000 Werke vergrößert.
(tb) "Meine Frau und ich werden in wenigen Wochen einen Umzug in den Süden Deutschlands begehen und meine zahlreichen Bücher können mich dabei nicht begleiten", verrät der Sponsor. Feitzinger gastierte als Astronomieprofessor der Rhein-Universität Bochum des öfteren als Referent im Observatorium in Erkrath. "Als früherer Direktor der Sternwarte in Bochum war ich jedes Mal begeistert, in Erkrath als Gastdozent eingeladen zu werden und habe die Menschen vor Ort über die Jahre ins Herz geschlossen." So fiel es Professor Feitzinger nicht schwer, seine über 40 Jahre gesammelten Werke an die Einrichtung im Neanderland zu überreichen. "Wir freuen uns wahnsinnig über diese enorme Menge an Büchern. Unsere eigene Bibliothek wurde sicherlich um ein Drittel erweitert. Vielleicht sind wir nun sogar die größte Fachbibliothek im Umkreis", schätzt Dr. Peter Richter, erster Vorsitzender der Sternwarte.
"Als sich Professor Feitzinger mit der Idee an uns wandte, waren wir alle hellauf begeistert und haben sofort zugesagt." Die neu gewonnene Fachliteratur ist allen Interessierten zugänglich und wird in Zukunft auch die eigenen Kurse und Vorträge der Einrichtung bereichern. "Unser Astronomieclub, aber auch unser neuer Anfängerkurs, können von den Büchern profitieren", ist sich Mitglied Alexander Niklas (17) sicher. Unter den zahlreichen Werken finden sich echte Schätzchen. Nicht nur signierte Erstausgaben von ehemaligen Astronauten lassen sich in den unendlichen Weiten der Bücherkisten finden, auch historische Werke der vergangenen 100 Jahre Astronomiegeschichte hat Feitzinger mit im Gepäck. "Ein paar Bücher habe ich allerdings behalten. In Zukunft möchte ich mich noch ein wenig mit der Materie befassen, etwas über keltische Steinkreiszeichen herausfinden und die Unterschiede zwischen der heutigen Astronomie und der Sternenkunde der Aborigines herausfinden", verrät der mittlerweile seit zehn Jahren pensionierte Professor. "Und wenn ich Sehnsucht nach meinen Büchern habe, weiß ich ja wo ich sie finde."