Im Portrait So viel mehr als „nur“ ein Hobby
Hochdahl · Die Langeweile im Dänemark-Urlaub hat die Hochdahlerin Anne Konert vor zehn Jahren zur Malerei geführt. Mit einem einfachen Malkasten und einer wunderschönen Kulisse bestückt, wagte sich die Künstlerin an ihre ersten, malerischen Gehversuche.
Einige Jahre der steten Weiterentwicklung später, steht Anne Konert wenige Wochen vor ihrer ersten, eigenen Ausstellung im Kunsthaus Erkrath, übt sich in Geduld und kämpft gegen eine große Portion Nervosität an. „Vor zehn Jahren hätte ich nicht damit gerechnet, dass ich einmal an diesem Punkt stehen würde“, verrät die Künstlerin ehrlich, die heute ihren Fokus auf abstrakte Kunstwerke und Skulpturen setzt. Den Anreiz, die eigene Kunst der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, kam vor zwei Jahren mit dem Aufruf des Kunsthauses, eine Fahrradfelge anlässlich der „Tour de france“ zu gestalten. Mit viel Ideenreichtum und Kreativität fertigte Anne Konert eine individuelle Fassung der Düsseldorfer Skyline an. Die Felge ging gemeinsam mit weiteren Modellen auf Wanderschaft, schaffte es sogar in die Landeshauptstadt.
„Das war schon spannend, die eigene Kunst öffentlich zu sehen.“ Als neues Kunsthausmitglied folgte schnell eine Dreierausstellung in dem Vereinsatelier. Auch aufregend, aber noch immer im geschützten Rahmen des künstlerischen Trios. „Auf die kommende Ausstellung muss ich mich nun ganz alleine vorbereiten und mir ganz genau überlegen, welche Werke ich ausstellen möchte. Das ist eine Herausforderung, der ich mich bisher noch nicht stellen musste.“ Das Ausstellungsmotto „Grenzen. Farben. Leben“ lässt Interpretationsspielraum offen. Stoffbilder, aber auch neue Radfelgen (dieser Technik bleibt Anne Konert treu) und Malereien sollen die erste, eigene Ausstellung prägen. Sogar ein eigenes Atelier im Kunsthaus nennt die Hochdahlerin seit August vergangenen Jahres ihr Eigen. „Hier herrscht ein familiäres Miteinander und man tauscht sich gegenseitig aus. Mittlerweile ist die Kunst für mich mehr, als nur ein Hobby.“
Spannend ist für Anne Konert, die im „echten“ Leben Grundschullehrerin ist, die Entwicklung einer Idee zu verfolgen. „Erst entsteht ein Gedanke, den ich im Kopf immer weiter ausreife. Wenn die Idee zu Ende gedacht ist, begebe ich mich an das Bild. Meist können Bilder auch über Monate hinweg entstehen, weil ich sie noch nicht als „fertig“ empfinde.“ Wolfgang Sendermann, Vorstandsmitglied des Kunsthauses, freut sich über den recht neuen Zuwachs in den eigenen Vereinsreihen. „Die Kunst von Anne Konert kommt bei den Besuchern gut an. Der Wunsch neuer Künstler, ihre Bilder auszustellen, ist schnell präsent. Wenn diese noch nicht so weit sind, gebe ich das auch ehrlich zu. Bei Anne Konert, deren Entwicklung ich zu großen Teilen miterleben durfte, bin ich mir aber sicher, dass es eine tolle Ausstellung wird.“ Die Angst, dass die eigene Kunst nicht gefallen könnte, ist bei der Hochdahlerin kaum gegeben. „Ich freue mich darüber, wenn Menschen meine Bilder betrachten. Auch wenn sie mit mir über die Werke sprechen möchten. Mir wurde bisher noch nicht auf den Kopf zugesagt, dass meine Bilder nicht gefallen. Ich denke, sowas passiert auch eher selten.“
Dass Kunst für jeden Betrachter ganz eigene Emotionen und Gedanken hervorruft, ist für Anne Konert ein positiver Zugewinn. Besonders die weniger gegenständlichen Werke sollen im besten Fall die Fantasie der Besucher anregen. Und dass der erste Schritt zur Kunst der schwerste Schritt ist, dessen ist sich Anne Konert abschließend ebenfalls sicher. „Daher mein Rat an alle Interessierten: Traut euch! Auch wenn Kunst viel Energie abverlangt, entsteht im Gegenzug etwas Besonderes.“ Und wie diese Besonderheiten aussehen, kann man in wenigen Wochen im Kunsthaus Erkrath bewundern.
Info
Die Ausstellung „Grenzen. Farben. Leben“ startet mit einer Vernissage am 15. Juni um 18 Uhr und wird drei Wochenenden im Kunsthaus Erkrath zu sehen sein. Der Eintritt ist kostenfrei.