Bücherei der Zukunft Kreativregal für Bastelfreunde
Hochdahl · Ungenutzte Wolle, alte Stoffreste oder übriggebliebene Knöpfe lassen sich beinah in jedem Haushalt finden. Beim jährlichen Frühjahrsputz fliegen die meist ungeliebten Staubfänger schnell in den Abfalleimer. Das muss jedoch nicht sein, wenn es nach Abfallberaterin Helga Wilmes-Sternberg geht.
Bereits im Dezember 2015 initiierte die städtische Mitarbeiterin in der Stadtbücherei am Kaiserhof in Alt-Erkrath das erste Kreativregal.
Im Januar 2018 folgte ein weiteres Regal am Büchereistandort im Bürgerhaus Hochdahl. Die ungenutzten Utensilien in dieser Form einer neuen Bestimmung zuzuführen und gleichzeitig das Müllvolumen zu verringern, sind nur zwei Vorteile der Regale. „Besucher der Büchereien können sich an den Materialien beispielsweise für Bastelzwecke bedienen“, verrät Kristian Kuylaars. Der Sachgebietsleiter für Umwelt und Abfallwirtschaft der Stadt Erkrath ist von dem Konzept „Kreativregal“ überzeugt. „Natürlich bedarf es ein wenig Zeitaufwand, die Regale regelmäßig zu kontrollieren und zu sortieren. Ziel soll schließlich nicht das Abladen von Unmengen an unliebsamen Müll sein.“
Doch der Aufwand lohnt sich. Immer mehr Besucher der Büchereien bedienen sich an den kostenlosen Bastelmaterialien, die mitunter wahre Schätze beinhalten. So lassen sich auch gerne mal alte Broschen oder Ketten in den bunten Regalkisten finden. „Bastelbücher, Bastelpapier aber auch Geschenkband sind besonders hoch im Kurs und finden sehr schnell einen neuen Besitzer“, kann Nadine Leidig beurteilen. Die Mitarbeiterin der Bücherei in Hochdahl beobachtet das Kreativregal seit der Aufstellung im vergangenen Jahr und ist sich sicher, dass die Installierung von Erfolg gekrönt ist. „Das Regal wird hier in Hochdahl regelmäßig genutzt.“ Auch Besucher, die eigentlich nur wegen der vorhandenen Steuerdokumente in die Bücherei finden, werfen einen Blick in die Kisten voller Knöpfe, Stoffreste und Wollmengen. Geschickter Weise steht das Kreativregel nämlich direkt neben dem für Steuerangelegenheiten.
Für Anne Heimansberg- Schmidt sind die beiden Kreativregale ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Büchereien. Die Räumlichkeiten nicht nur als reine Bücherei zu nutzen, sondern auch immer wieder attraktive Angebote zu schaffen, ist das Ziel der Einrichtungsleiterin. So soll in Zukunft neben den Regalen eine „Maker-Space“ entstehen, damit Besucher die Möglichkeit haben, sich direkt vor Ort mit den Kreativmaterialen zu beschäftigen. Gerne auch in Gruppen.