Schlafsack statt Bettdecke

Hochdahl · Für alle Eltern ist es wohl einer der schlimmsten Horrorvorstellungen schlechthin: Der Plötzliche Kindstod. Die Frühen Hilfen des SKFM klären nun mittels eines neuen Informationsangebotes junge Familien auf.

(v.li.) Andrea Bleichert und Petra Quellhorst (beide vom SKFM) und die private Unterstützerin Christina Enderlein hoffen, dass die neue „Schlafsackstunde“ von vielen Eltern genutzt wird.

Foto: nic

Eine zentrale Rolle spielt dabei der Erstlingsschlafsack.

(nic) Eltern werden ist schon aufregend genug und die Informationsflut die seitens der Ärzte, Ratgeber, Schwiegereltern, Eltern und Freunde über so manch' einen hereinbricht, lassen sich nicht unbedingt immer optimal verarbeiten beziehungsweise umsetzen. Gerade in den ersten Lebensmonaten dreht sich vieles um Babys gesunden Schlaf und genau hier setzt die so genannte "Schlafsack-Stunde" der Frühen Hilfen des SKFM an. "Besonders Säuglinge im Alter zwischen zwei bis vier Monaten haben ein hohes Risiko am Plötzlichen Kindstod zu versterben", erklärt Familienkrankenschwerster Petra Quellhorst. Unter dem Motto "Schlafsack benutzen statt zuzudecken" informiert sie junge Eltern im bestehenden Eltern-Kind-Café wie Babys sicher schlafen. "Ich rate davon ab, die Kinder zuzudecken, ihnen Nestchen zu bauen oder Kuscheltiere ins Bett zu legen. Denn alles, was sich auf das Gesicht des Babys legen kann, ist lebensgefährlich." Ein gut sitzender Babyschlafsack ist deshalb das A und O. Laut wissenschaftlichen Studien sei auch die Raumtemperatur und Luftzufuhr entscheidend.

"Empfohlen wird eine Zimmertemperatur von 16 bis 18 Grad und konstante Frischluftzufuhr." Eltern, die ihr frisch geborenes Baby im eigenen Bett mitschlafen lassen, gehen laut Quellhorst ein großes Risiko ein, da auch hier die Kinder Gefahr laufen, unter die Decke zu rutschen. "Besser ist es deshalb, das Neugeborene im eigenen Bettchen schlafen zu lassen." Im Rahmen der Beratungsstunde wird außerdem über die Gefahren des "Babyschüttelns", dem so genannten "Shaken-Baby-Syndrom" informiert. Mit Hilfe einer Demonstrationspuppe wird den Eltern erklärt, wie und in welchen Bereichen schwere Gehirnschädigungen, bis bis zum Tode führen können, durch das Schütteln entstehen. Dank einer Anschubfinanzierung der Aktion Lichtblicke und einer Privatperson konnten für das neue Angebot die Demonstrationspuppe und Folgeschlafsäcke angeschafft werden. Jede Familie, die an der Beratungsstunde teilnimmt, bekommt letzteren als Geschenk überreicht.

Die ersten Schlafsackstunden finden statt:
Mittwoch, 21. September, 10.30 Uhr, im Eltern-Kind-Café (Roncallihaus), Tannenstraße 10
Dienstag, 25. Oktober, 10.30 Uhr, im Eltern-Kind-Café Sandheide (Familienzentrum Heilig-Geist), Brechtstraße 3 bis 4
Mittwoch, 30. November, 10.30 Uhr, im Eltern-Kind-Café (Roncallihaus), Tannenstraße 10.