Neue Lesecke in der Stadtbücherei Hochdahl
Hochdahl · Seit Dienstag dem 19. Januar ist die Stadtbücherei Hochdahl um einen Bestandsbereich reicher. Mit einer Leseecke für Leseschwache bis Leseanfänger ist die Bücherei einem Vorbild der Bücherei Köln Kalk gefolgt und kann nun ein großes Spektrum der Bürgerschaft bedienen.
(tb) "In Deutschland leben alleine 7,5 Millionen Menschen mit punktuellem Analphabetismus", erklärt Büchereileiterin Michaele Gincel- Reinhardt. Die Bücher sind in leichter Sprache verfasst. Die neue Leseecke beinhaltet Sachbücher, Romane, Krimis, aber auch Lernmaterialien für Leseanfänger." Dieses Angebot soll sich besonders an Flüchtlinge richten. Mit einfachen Aufgabenstellungen vermitteln die Lernmaterialien den Einstig in die deutsche Sprache. "Diese Exemplare sind besonders für Lernpaten geeignet. Seitdem die Flüchtlingsunterkunft im Bürgerhaus existiert, haben sich in nur wenigen Tagen über 100 Lernpaten gemeldet. In kleinen Gruppen wird der Unterricht anschaulich wiedergegeben und unsere Materialien können dienlich sein. Das Projekt der Lernpaten sind wir in Kombination mit der Volkshochschule eingegangen."
Die Leseecke ist aber auch für ältere Menschen von großem Wert. Die Bücher sind so aufgebaut, dass sie weder langatmig noch schwer zu verstehen sind. "Um das Siegel der "Einfachen Sprache" zu bekommen, haben wir mit einem Büro aus Bonn zusammengearbeitet", erklärt Büchereimitarbeiterin Beate Sleegers. Gemeinsam mit einem weiteren Mitarbeiter hat Sleegers zudem ein Video zur Handhabe des Onlineauftrittes der Bücherei ins Netz gestellt, sowie einen Flyer mit sachlichen Themen entworfen. "Das Bonner Büro hat uns bei diesen Projekten ebenfalls unterstützt", so Seegers weiter. Die Verlinkung zu diesem Video findet man auf der Homepage der Bücherei. Dort lässt sich ab sofort auch eine Seite in einfacher Sprache finden. "Die Sprache mag erstmal verwirrend wirken. Langsilbige Wörter werden auseinander geschrieben, die Sätze sind sehr kurz", erklärt die Büchereimitarbeiterin.
Für Bürgermeister Christoph Schultz ist diese Leseecke ein echter Zugewinn für das gesellschaftliche Leben Erkraths. "Es ist wichtig, möglichst niederschwellig einen Zugang zu Büchern zu schaffen. Die Stadtbücherei leistet einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander und dieses beginnt beim Lesen und Schreiben", weiß das Stadtoberhaupt. "Ich danke allen Beteiligten für dieses Engagement." Die Kosten für die Leseecke wurden teilweise vom Land NRW getragen. Der Restbetrag von 6500 Euro hat der Förderverein der Stadtbücherei sowie dem Verein Erkrath initiative e.V. gespendet. Geplant und durchgeführt wurden die Arbeiten von dem Düsseldorfer Architektenbüro Reich und Wamser.