Brennpunkt-Thema in Hochdahl FDP positioniert sich gegen Bürgerbegehren zur „Hasenwiese“ und für neuen Wohnraum

Hochdahl · An der Schmiedestraße sollen auf Antrag einer Erkrather Genossenschaft und nach dem Willen einer Mehrheit im Stadtrat dringend benötigte Wohnungen entstehend - teils mit Sozialbindung. Gegen diesen Ratsbeschluss richtet sich ein Bürgerbegehren, über das am 26. Februar alle Erkrather abstimmen können.

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Die FDP in Erkrath erklärt nun erneut, dass sie die Forderung des Bürgerbegehrens ablehnen. Bereits im Juni 2020 fasste der Rat der Stadt Erkrath den Grundsatzbeschluss, das von der Bürgerinitiative „Hasenwiese“ genannte Grundstück zu bebauen. Im Vertrauen auf diesen Beschluss erwarb eine Genossenschaft von Erkrather Bürgern ein Erbbaurecht für dieses Grundstück von der Stadt und plante 21 Wohnungen zu moderaten Mieten, die gerade im Stadtgebiet dringend benötigt werden. Davon werden sieben Wohnungen als Sozialwohnungen errichtet.

Die FDP erklärt dazu, dass (entgegen der Darstellung des Bürgerbegehrens) öffentliches Grün und der Spielplatz für alle Bürger nicht nur erhalten bleiben, sondern städtebaulich wie ökologisch sogar aufgewertet würden. Der Neubau selbst erfülle ebenfalls hohe ökologische Standards. Die Bauweise erfolgt vor allem mit Holz aus heimischen Nadelhölzern sowie vorgefertigten Teilen auf kurzen Transportwegen. Auf dem Dach wird zudem eine Photovoltaikanlage installiert. Die Genossenschaftsmitglieder haben zudem den Willen bekundet, durch neue Mobilitätskonzepte, weniger eigene Autos vor Ort vorhalten zu müssen.

FDP-Ratsmitglied Leonard Kern-Wagner stellt klar: „Auch der Schutz des Stadtklimas wird berücksichtigt: Die Wirkung des Grünzugs als Kaltluftschneise bleibt, wie durch ein Gutachten nachgewiesen, erhalten. Insgesamt geht es bei diesem Projekt um die Glaubwürdigkeit der Stadt als attraktiver Ort zur Wohnraumentwicklung auch in der Zukunft. Ein „Nein“ zum Bürgerbegehren ist ein „Ja“ für Planungssicherheit und den Standort Erkrath.“

Die Freien Demokraten begrüßen das Projekt auch deswegen, weil die neuen Mieter durch ihren Umzug in die Genossenschaftswohnungen vor allem in Hochdahl Wohnungen frei werden ließen, beispielsweise für junge Familien. Darüber hinaus erläutert die Partei, dass auch die Flächennutzung des Projektes überaus moderat sei. Das gesamte im Bebauungsplan erfasste Gebiet sei etwa 7.600 Quadratmeter groß, wovon nur 3.000 Quadratmeter auf das Baugrundstück selbst entfallen. Die gesamte versiegelte Fläche läge am Ende gar nur bei 1.350 Quadratmeter. Damit blieben mehr als 80 Prozent der Fläche unversiegelt.

Der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten im Erkrather Stadtrat, Ralf Lenger, meint dazu: „Gerade in Zeiten, in denen preiswerte Wohnungen in Erkrath fehlen, mit falschen Argumenten aus ideologischen Gründen den Neubau von Wohnraum verhindern zu wollen, ist unverantwortlich und wenig sozial. Darum fordern wir die Erkrather Bürgerinnen und Bürger auf: Stimmen Sie am 26. Februar mit NEIN und damit für die Weiterentwicklung unserer Stadt.“