Fastenbrechen beim TSV
Hochdahl · Es ist bereits das zweite Mal, dass die internationale Frauengruppe rund um Fatima Assilla zum gemeinsamen Fastenbrechen einlud. Im letzten Jahr veranstaltete die internationale Frauengruppe im Kinderhaus erstmals ein gemeinsames Fastenbrechen, an dem — neben vielen anderen Gästen — auch Bürgermeister Christoph Schultz teilnahm.
(RG) Die durchweg positive Erfahrung und die vielen guten Gespräche haben den Entschluss gestärkt, diese Veranstaltung zu wiederholen. Unterstützt haben dabei der SKFM Erkrath e.V. und der TSV Hochdahl, der in diesem Jahr die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat.
Etwa 50 Gäste und viele Kinder fanden sich am letzten Wochenende ab 21.15 Uhr nach und nach zum gemeinsamen Fastenbrechen ein. Unter den Gästen befand sich auch der marokkanische Generalkonsul Jamale Chouaibi. Viele der Frauen hatte zu Hause Speisen fürs Buffet vorbereitet, das sich mit ihrem Eintreffen schnell füllte. Kurz bevor die Sonne dann auch in Hochdahl unterging, begrüßte Gabriela Klosa vom TSV die Gäste, bevor Mohammed Assilla einige Worte sprach. Er erinnerte daran, dass Muslime sich im Fastenmonat Ramadan darauf besinnen ein besserer Mensch zu werden. "Möge Allah alle Verfolgten und von Krieg und Unruhen bedrohten beschützen", gedachte er der Menschen, die in dieser Zeit nicht das Glück haben, wie wir hier in einer Demokratie vergleichsweise sicher zu leben. Fatima Assilla dankte allen, die gekommen waren und besonders den vielen fleißigen Frauen, die das Buffet so reichlich gefüllt hatten.
Sabine Lahnstein sprach in diesem Jahr stellvertretend für den Bürgermeister, der nicht teilnehmen konnte. Sie lobte den gemeinsamen IFTAR als Begegnung mit Signalkraft. "Miteinander ist nicht nur möglich, miteinander ist ungeheuer wichtig", fasste sie es in Worte.
Sie dankte vor allem den Assillas, die nicht in Erkrath wohnen, aber so viel für diese Stadt tun und überreichte ihnen einen silbernen Wandteller mit einer Abbildung des Rathauses. Auch für den Generalkonsul hatte sie ein Geschenk im Gepäck, der sich bedankte und unsere Demokratie und das Grundgesetz lobte, die die Religionsfreiheit garantieren und damit eine solche Veranstaltung überhaupt erst möglich machen. "An die neu Zugewanderten appelliere ich, sich von allem fern zu halten, was diese demokratische Gemeinschaft gefährdet", schloss er seine kurze Ansprache. Von draußen erschallte währenddessen bereits der Gebetsruf, der den Sonnenuntergang ankündigte. Traditionell begann das Fastenbrechen mit Wasser und Datteln, bevor das Buffet eröffnet wird und der gesellige Teil des Abends begann.
Als Journalistin war ich auch im letzten Jahr dabei und freute mich nun darauf einige neue Menschen kennenzulernen. Ich nahm an einem Tisch mit Azraa und Anas aus Syrien, Himci aus Marokko und Issa aus dem Libanon Platz. Ab und zu verfielen sie ins Arabische und übersetzten mir zwischendurch, was sie gesagt haben. Azraa scherzte, dass sie den Generalkonsul nach einem Visum fragen könnte. Gern würde sie Marokko besuchen und nennt eine Stadt. Himci erklärte ihr, dass dort nichts los ist und sie sich andere Städte für einen Besuch auswählen solle.
Ich erzählte meinen Tischnachbarn, dass ich mich nach dem letzten Jahr gewagt habe Kibbeh (Hackfleisch in einem knusprigen Teig) selbst zu machen und dass sie so stark nach Zimt schmeckten, dass keiner in er der Familie davon essen wollte. Issa erklärte mir daraufhin, dass es dafür fertige Gewürzmischungen mit sieben verschiedenen Gewürzen gibt. Aber es gibt Unterschiede zwischen den ostarabischen und westarabischen Ländern. Die Gewürzmischungen unterscheiden sich, wenn ich sie in einem marokkanischen oder libanesischen Laden kaufe. Vielleicht versuche ich es ja in diesem Jahr noch einmal. Das Essen war, wie schon im letzten Jahr, köstlich. Nach dem Essen gab es Tee mit frischer Minze zubereitet. Auch mein Dank galt an diesem Abend den vielen fleißigen Köchinnen und den vielen netten Menschen, deren Gesellschaft ich genießen durfte.