Ein Zentrum der Begegnung
Hochdahl · "Integration hört nicht mit der Erstversorgung von Flüchtlingen auf", sind sich Anja Naujoks und Dieter Thelen sicher. Die beiden Vorstandsmitglieder des Freundeskreises für Flüchtlinge in Erkrath e.V. wollen daher eine ganz neue Idee verwirklichen.
(tb) Unter dem Arbeitstitel "Wohnortnahes Integrationszentrum in Erkrath" soll noch in diesem Jahr eine Anlaufstelle für Flüchtlinge, Migranten, aber auch für interessierte Bürger entstehen. Der Gedanke eines Begegnungsortes wurde bereits bei der vergangenen Mitgliederversammlung Ende Januar besprochen. "Unsere Mitglieder haben sich für die Initiierung eines solchen Zentrums ausgesprochen", freut sich Thelen. "Der erste Schritt zur Realisierung liegt somit hinter uns." Die nächste Instanz stellt für den Vorstand die Finanzierung des Projektes dar. Rund 27.000 Euro Investitionssumme pro Jahr wurden vom Verein kalkuliert. Erhalten sind neben den Mietkosten, auch Neben- und Betriebskosten für die angedachte Immobilie. Um den Kostenapparat stemmen zu können, ist der Verein auf Spendenhilfe angewiesen.
"Man hat die Möglichkeit, uns über einen längeren Zeitraum oder durch eine Einmal-Spende finanziell zu unterstützen. Derzeit verteilen wir Zeichnungsscheine in der Bürgerschaft und hoffen auf breites Interesse", so Dieter Thelen weiter. Das neue Zentrum soll im besten Fall zentral am Hochdahler Markt angesiedelt werden. "Wir möchten ein transparenten Anlaufort schaffen, der für sämtliche Bürger gut erreichbar ist", erklärt Anja Naujoks. Um das Zentrum mit Leben zu füllen, sollen diverse Angebote Platz finden. "Kulturangebote, aber auch Fachvorträge oder Vereinspräsentationen könnten künftig initiiert werden."
Mit dem Zentrum möchte der Freundeskreis für Flüchtlinge auf das Thema Integration noch aktiver angehen. "In den letzten beiden Jahren haben wir hauptsächlich reagiert, anstatt zu agieren. Es war wichtig, die zahlreichen Menschen versorgt und untergebracht zu wissen. Mit diesem Einsatz endet für uns aber nicht das Thema Integration. Nicht nur für die neu angekommenen Flüchtlinge ist Integration wichtig. Es leben etliche Migranten in Erkrath, die auch nach Jahrzehnten noch nicht richtig integriert sind. Einige beherrschen noch nicht einmal die deutsche Sprache anständig. Zudem könnten auch Senioren bei uns einen Ort der Begegnung finden." Mit dem Zentrum auch Verknüpfungen mit anderen Vereinen ins Leben zu rufen, ist ebenfalls ein großes Anliegen des Vorstandes. Der Verein Integral e.V. hat bereits einer Kooperation zugestimmt. "Es ist wichtig, ein Netzwerk zu schaffen. Wenn uns beispielsweise eine Mutter nach Sportangeboten für die Kinder fragt, können wir an die richtigen Ansprechpartner verweisen. So hilft man sich in Erkrath gegenseitig", erklärt Thelen die Idee.
Die Inbetriebnahme des Zentrums soll bestenfalls im dritten Quartal dieses Jahres eingeläutet werden. "Bis dahin hoffen wir, einen Großteil der Investitionskosten gedeckt zu haben." Gesucht wird jedoch noch ein griffiger und einprägsamer Name für den neuen Begegnungsort. "Wir sind offen für Vorschläge aus der Bürgerschaft", so die Vorsitzenden abschließend.
Info:
Haben Sie Ideen für einen passenden Namen oder möchten sich finanziell an der Realisierung dieses Projektes beteiligen? Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Vereins unter www.freundeskreis-fluechtlinge-erkrath.de.