Mariam trifft Maria
Hochdahl · Gemeinsam in einen Dialog zu treten und sich auszutauschen, ist das Fundament gut funktionierender Demokratie", ist sich Mohammed Assila sicher. Der interkulturelle Berater der Stadt Erkrath ruft immer wieder zu Begegnungen und Gesprächen auf, die das kulturelle Miteinander der Bürger fördern sollen.
(tb) So auch anlässlich bei einem der letzten Wochenmärkte in Hochdahl. Gemeinsam mit Vertretern des Integrationsrates sowie Mitarbeitern des Fachbereichs "Soziales" veranstaltete der engagierte Erkrather einen runden Tisch unter dem Motto "Mariam trifft Maria" auf dem Hochdahler Markt. "Der Markt bietet eine gute Plattform, um unverfänglich miteinander ins Gespräch zu kommen", ist sich der Initiator sicher. Dabei kam es zu etlichen interessanten Gesprächen. "Es ist wichtig, dass die Leute neugierig bleiben. So funktioniert Integration." Mit orientalischem Kaffee und Datteln versuchte der interkulturelle Berater zudem, den Austausch auch auf kulinarische Ebenen zu führen. "Datteln haben für Muslime eine besondere Bedeutung. In der Nacht, in der Jesus geboren wurde, hat Maria Datteln zu sich genommen und somit auch das ungeborene Kind genährt. Die Frucht ist für uns besonders."
Houda Tahiri und Adasalam Ifarouen haben über das Internet von dem kulturübergreifenden Treffen erfahren. "Die Erkrather sind ein aufgeschlossenes Volk und an solchen Gesprächen interessiert", sind sich die beiden Zugereisten sicher. Als Vorstandsmitglieder des Vereins "Deutsches Internationales Zentrum für Migration e.V." haben die beiden Gäste die Hoffnung, ein solches Konzept auch in den Heimatstädten Köln und Düsseldorf zu installieren. "Erkrath ist in Sachen Integration ein echter Vorreiter und wir würden uns sehr freuen, ebenso nette und aufklärende Gespräche führen zu können", verrät Houda Tahiri.
Das Treffen, welches von den Gesprächsthemen sehr auf die Weihnachtszeit abzielt, soll künftig auch zu anderen Jahresereignissen stattfinden. "Am 21. August ist für Muslime das Opferfest. Zu diesem Anlass möchte ich den runden Tisch ebenfalls unter dem Motto Abraham trifft Ibrahim anbieten. Es ist mir jedoch wichtig, nicht ausschließlich religiöse Anlässe in den Fokus zu stellen. Es wäre beispielsweise wünschenswert, solch offene Gesprächsangebote auch in Seniorenstiften oder Schulen ins Leben zu rufen. Ein zwangloser Austausch ist ein großer Schritt gegen Fanatismus, Faschismus, Rassismus und dem bloßen Ausländerhass", ist sich Assila abschließend sicher. "Neugier führt unweigerlich zur Aufklärung."