(nic) "Unser bisheriger Kühlwagen, ein Mercedes Sprinter, war in die Jahre gekommen", sagt Jürgen Mann, 1. Vorsitzender der Erkrather Tafel. Also musste ein neues Fahrzeug her. "Den alten Wagen haben wir nach neun Jahren Nutzung verkauft." Sechs Mal pro Wochen fahren die ehrenamtlichen Mitarbeiter die Lebensmittler an. Im Jahr 2014 wurden so 174 Tonnen Lebensmittel eingesammelt, die sonst vernichtet worden wären. Zwei Mal pro Woche wird an der ehemaligen Schule an der Schmiedestraße das Essen ausgeteilt. 2014 kamen 1080 Menschen in den Genuss, das Angebot der Tafel nutzen zu können. Bereits um 6.30 beginnt das Team mit der Auslage der Lebensmittel, die zwei Mal in der Woche an rund 220 Personen ausgegeben werden.

"Die Bedürftigen sind zu 60 Prozent Hartz IV-Bezieher, 20 Prozent Rentner und 10 Prozent Asylsuchende", so Mann. Nichts wird bei der Erkrather Tafel weggeschmissen. Die Lebensmittel, die nicht verteilt werden, werden entweder an andere Tafeln weitergegeben und Reste des Gemüses wird beispielsweise für die Tiere im Naturschutz-Zentrum Bruchhausen verteilt. Wenn Jürgen Mann in die Zukunft blickt, dann steht als größere Aufgabe der Umzug der Tafel an einen adäquaten Ort an. "Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass er irgendwann kommen wird und darauf bereiten wir uns vor. Sicher ist aber, dass es mit der Erkrather Tafel in jedem Fall weiter gehen wird."

Die erste deutsche Tafel wurde 1993 in Berlin gegründet. Heute gibt es deutschlandweit 900 Tafeln. Die Erkrather Tafel existiert seit 2001, damals als erste Tafel im Kreis.