„Die Juden sind nicht schuld am Tod Jesu!“ Bibelkurs Hochdahl wird fortgesetzt

Hochdahl · „Was genau steht in der Bibel?“ So lautet das Jahresthema beim Hochdahler Bibelkurs. Im Februar geht es um die Kreuzigung Jesu und um seinen Tod in Jerusalem. Pfarrer Ludwin Seiwert: „In jeder christlichen Kirche ist ein Kreuz, das an die Passion Jesu vor 2000 Jahren erinnert. Die Kreuzigung war eine römische Strafe, die Juden kannten als Todesstrafe die Steinigung. Warum musste Jesus sterben?“

Foto: falco/Pixabay

Nach den Evangelien in der Bibel ging die Initiative vom jüdischen Hohen Rat aus. Das Gremium der 70 Mitglieder erhob Anklage gegen Jesus vor dem römischen Statthalter und drohte ihm mit einer Anzeige beim Kaiser, falls er Jesus freilassen würde. Pilatus hielt Jesus zwar für unschuldig – er fand ihn lächerlich, aber nicht gefährlich – dennoch verurteilte er ihn zum Tod, um mögliche Schwierigkeiten beim Kaiser zu vermeiden.

Das Zweite Vatikanische Konzil erklärte dazu: „Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mit ihren Anhängern auf den Tod Jesu gedrungen haben, kann man dennoch die Ereignisse seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen. Man darf die Juden nicht als von Gott verworfen darstellen.“

Seiwert: „Die Aussagen der Bibel und die Erklärung des Konzils sind in der heutigen Zeit ganz aktuell. Sie helfen, antijüdische Vorurteile abzubauen. Im Verlauf der Geschichte haben auch Christen den Juden oft Unrecht getan. Umso wichtiger ist eine Besinnung auf den gemeinsamen Glauben und das gemeinsame Erbe. Die Juden sind nicht schuld am Tod Jesu!“

Ein Treffen zum Bibelkurs kann zwar wegen der Corona-Einschränkungen nicht stattfinden, aber der Bibelkurs geht online oder in schriftlicher Form weiter. Material kann bei Pfarrer Seiwert angefordert werden: Telefon 02104/8172460 oder durch E-Mail ludwin.seiwert@erzbistum-koeln.de.