Trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen Corona-Infizierte in Seniorenwohnanlage in Hochdahl
Hochdahl · Betreibergesellschaft und Gesundheitsbehörden leiteten Sofort-Maßnahmen ein, um weitere Ausbreitung zu stoppen.
Senioren- und Pflegewohnheime gehören seit Monaten zu den von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Bereichen. Unzählige Häuser sind im gesamten Bundesgebiet betroffen. Trotz höchster Sicherheitsstandards hat die Corona-Welle nun auch einige Bewohner und Mitarbeiter der Rosenhof Seniorenwohnanlage in Hochdahl getroffen. Gleich nach Bekanntwerden der ersten Infektionsfälle vor knapp drei Wochen hatte die Betreibergesellschaft im engen Schulterschluss mit den Gesundheitsbehörden harte Maßnahmen eingeleitet, um eine weitere Ausbreitung des Infektionsgeschehens zu stoppen. Nach derzeitigem Stand weisen 30 Bewohner und fünf Mitarbeiter positive Befunde auf. Die meisten von ihnen haben leichte Symptome, sechs Bewohner davon befinden sich im Krankenhaus. Ein 74jähriger Mann, der bereits am ersten Weihnachtstag stationär behandelt werden musste, verstarb am 27. Dezember. Die Pflegestation ist bislang nicht betroffen.
Einen Tag vor Heiligabend waren die ersten beiden Infizierten im Rahmen der routinemäßig durchgeführten Schnelltests entdeckt worden: Eine Mitarbeiterin aus dem ambulanten Pflegedienst und eine Bewohnerin aus dem Appartement-Wohnbereich. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurden beide sofort unter Quarantäne gestellt, ebenso das gesamte Umfeld. Obwohl in der Wohnanlage strikte Verhaltensregeln gelten, alle Mitarbeiter die als sicher geltenden FFP2-Masken tragen, die Versorgung der Bewohner mit Speisen und Getränken nur noch direkt in den Appartements erfolgt, alle drei Tage im Haus komplett durchgetestet wird und sich seit dem 23. Dezember ebenso alle Besucher einem Schnelltest unterziehen müssen, ist es zu weiteren Infektionen gekommen. „Der Grund dafür liegt häufig in einem allzu leichtfertigen Verhalten Einzelner“, sagt André Aue, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rosenhof Seniorenwohnanlagen. Obwohl immer wieder darauf hingewiesen werde, Kontakte außerhalb der Seniorenwohnanlagen möglichst zu vermeiden, würden sich nicht alle daran halten. Auch in dem Haus in Hochdahl, so Aue weiter, hätten sich in den vergangenen Tagen einzelne Bewohner außerhalb des Hauses mit einer größeren Gruppe externer Personen getroffen. Dabei sei es offenkundig zu Ansteckungen gekommen. Entdeckt wurden diese Infektionsfälle am 30. Dezember im Rahmen von Schnelltests. Um einen vollständigen Überblick über das Infektionsgeschehen zu bekommen und sicherzustellen, dass die Befunde zuverlässig sind, bat das Management des Rosenhofes das Gesundheitsamt um Unterstützung und die rasche Durchführung von PCR-Reihentests. Die flächendeckenden Tests wurden am 7. Januar umgesetzt. Alle positiv getesteten Bewohner wurden umgehend isoliert, die Kontaktschemata ermittelt und weitere Personen aus dem Umfeld ebenfalls unter Quarantäne gestellt. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens wurden nochmals verschärft.
Am 9. Januar entschied das Management der Betreibergesellschaft das Besuchsrecht für den Wohnbereich bis auf Weiteres auszusetzen. „Wir tun alles Menschenmögliche und ziehen alle Register, um Bewohner und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Das einer unserer Bewohner im Krankenhaus mutmaßlich an Corona verstorben ist, macht uns sehr betroffen. Unsere Gedanken sind bei dem Verstorbenen und seinen Angehörigen“, so Geschäftsführer Aue weiter. In der letzten Woche wurde ein weiterer flächendeckender PCR-Reihentest durchgeführt und auch in dieser Woche wird nochmals getestet. Bereits im Februar 2020 hatte der Rosenhof seine Hygienemaßnahmen mit Blick auf die sich ausbreitende Pandemie in allen Häuser deutlich erweitert und Notfallpläne erstellt. Die Impfungen werden voraussichtlich Ende Januar am Standort in Hochdahl durchgeführt. Der Rosenhof in Alt-Erkrath ist bereits einmal komplett durchgeimpft.