3000 Euro Preisgeld für das Naturschutzzentrum Bruchhausen
Hochdahl · Immer mehr Fläche wird zur Bebauung von Gewerbe- oder Siedlungsflächen genutzt. In Erkrath liegt diese Fläche bereits bei 40 Prozent. Der Raum für die Natur und damit auch die beheimaten Arten wird demnach immer kleiner.
Eine Renaturierung und die Zurückgewinnung genutzter Flächen ist ein schwieriges Unterfangen, allerdings für die Umwelt ein wichtiger Baustein, wenn es um den Erhalt der grünen Lungen geht. Eine Aufgabe, die sich die Stiftung Bruchhausen, der Förderverein der NSZ und zahlreiche Ehrenamtler in der Zeit von 2007 bis 2012 gerne annahmen. In zahlreichen Einzelstunden wurde eine ehemalige Lagerstädte des angrenzenden Kalksandsteinwerkes entsiegelt und somit als Naturschutzfläche gewonnen. Insgesamt 6000 Quadratmeter konnte dadurch zurückerwirtschaftet werden. Um diesen enormen Einsatz zu würdigen, verlieh das Land NRW bereits vor vier Wochen dem Naturschutzzentrum Bruchhausen den 2. Platz des Bodenschutzpreises 2014.
Peter Knitsch, Staatssekretär des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, durfte den Preis bereits zur offiziellen Verleihung übergeben. Um auch den Erkrathern und besonders den zahlreichen Helfern und der Stiftung Bruchhausen zu danken, organisierte das Naturschutzzentrum anlässlich der Verleihung eine weitere "inoffizielle" Übergabe. "Der Boden ist seit Jahren eine vergessene Ressource gewesen, die erst seit kürzester Zeit wieder an Wichtigkeit gewinnt. Dabei dient uns der Boden in so vieler Hinsicht. Er speichert Wasser, dient der Altenvielfalt als Lebensraum und ist natürlich ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft", erklärt Knitsch.
In Zahlen gesprochen verliert die Bundesrepublik Deutschland täglich 70 Hektar Boden. "Allein in NRW sind es 10 Hektar am Tag", so Knitsch weiter. Der Einsatz der zahlreichen helfenden Hände, aber auch der Gedanke der Stiftung Bruchhausen, ein Stückchen Grün der Natur zurück zu schenken, ist für den Staatssekretär das Preisgeld von 3000 Euro allemal wert. "Wer sich mit dem Thema Entsiegelung beschäftigt, der weiß, wie schwer dieses Unterfangen tatsächlich ist."
Die angrenzende Fläche dient nun in vielerlei Hinsicht den zahlreichen, beheimateten Tieren als Lebensraum, schafft aber auch neue Einblicke für Schüler und Besucher. "Wir zählen jährlich gut 9.000 Besucher. Allein 7.000 davon sind Schülerinnen und Schüler", weiß die Leiterin des Naturschutzzentrums, Karin Blomenkamp. Die Flächen werden zudem von jungen Erwachsenen im "Freiwilligen Ökologischen Jahr" bewirtschaftet und dienen demnach auch dem pädagogischen Aspekt.