EVK Mettmann ZNA Mettmann: Kaum Zeit für eine kleine Pause
Kreis · Pia Verena Schmidt ist jetzt Chefärztin im EVK Mettmann. Sie kennt das Haus gut und steht vor großen Herausforderungen.
Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) im Evangelischen Krankenhaus Mettmann steht seit 1. Januar unter der ärztlichen Leitung von Chefärztin Pia Verena Schmidt. Das Gesicht der 43-jährigen Ärztin ist im Haus längst bekannt, denn Pia Schmidt ist seit 2019 im EVK Mettmann tätig. „Ich habe hier vor knapp vier Jahren meine internistische Facharztausbildung abgeschlossen, wurde dann Funktionsoberärztin und war zuletzt als leitende internistische Oberärztin in der Notaufnahme tätig – gemeinsam mit dem chirurgischen Oberarzt Dr. med. Fritzemeier unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Oliver Hofer. Pia Verena Schmidt, die in Aachen geboren und an der RWTH Aachen das Studium der Humanmedizin abgeschlossen hat, kennt das Haus gut und war bereits während der Pandemie unverzichtbar, wenn es um die Koordination und Versorgung der internistischen Patienten ging. „Die Pandemie war sicherlich für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen eine beispiellose Herausforderung, aber nun warten wieder neue Herausforderungen“, sagt sie.
Denn: Die Pandemie, Wirtschafts- und Energiekrisen und die Inflation haben das Netz an Gesundheitsversorgern im Kreis Mettmann minimiert und bereits jetzt sind die Auswirkungen spürbar! „Wir haben 30 bis 40 Prozent mehr Notfälle in der ZNA und auch die Stationen im Haus sind gut ausgelastet“, erklärt Geschäftsführerin Jessica Llerandi Pulido.
Sie kennt den Durchlauf an Patienten und sieht, was ihre Mitarbeiter aktuell leisten. „Die Notaufnahmen sind in der Winterzeit immer und überall voll – aus unterschiedlichen Gründen. Unsere ZNA muss aber nun in dieser Zeit zusätzlich den Wegfall von zwei Krankenhäusern aus der unmittelbaren „Nachbarschaft“ auffangen und jeder kann sich vorstellen, was das heißt. Wir wollen und müssen jeden Patienten versorgen und unser Team in der Notaufnahme arbeitet wirklich auf Hochtouren. Oft bleibt kaum Zeit für eine kleine Pause oder den Biss ins Brötchen“, sagt Llerandi Pulido. Sie weiß, dass das kein Dauerzustand sein kann und plädiert für sogenannte KV-Portalpraxen, die am Krankenhaus angegliedert werden.
Das steigende Patientenaufkommen erfordere eine neue personelle Organisation und Fokussierung auf die Arbeitsbereiche. „Ich freue mich, dass wir Pia Verena Schmidt zur Chefärztin ernennen konnten und sie mit ihrem Stellvertreter Dr. med. Claus-Robin Fritzemeier nun die Notfallversorgung im EVK Mettmann leitet“, so Llerandi Pulido weiter. Dr. med. Oliver Hofer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Intensiv- und Notfallmedizin wird immer noch beratend im Hintergrund bleiben, sich aber primär auf die wachsende intensivmedizinische Versorgung im EVK Mettmann konzentrieren.
Pia Verena Schmidt freut sich auf ihre neuen Aufgaben und schätzt die konstruktive Zusammenarbeit und familiäre Atmosphäre im EVK Mettmann. „Die Wege sind kurz, dass Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen in der Medizin und Pflege, aber auch zur Betriebsleitung ist wirklich gut und ich freue mich, dass ich nun in neuer Funktion die Wege dieses Krankenhauses mitgestalten kann!“
Die ersten Ziele der Chefärztin sind bereits definiert: „Natürlich wollen wir auch bei steigender Arbeitsbelastung jeden Patienten bestmöglich versorgen. Eine fast noch schwierigere Aufgabe wird es aber sein, dass sich unsere Patienten, aber auch die Angehörigen gut versorgt und behandelt fühlen. Dazu braucht es Verständnis auf beiden Seiten und Zeit für Kommunikation - das liegt mir am Herzen“, so Schmidt. Neben der Patientenversorgung, möchte Pia Verena Schmidt auch ihr ZNA-Team vergrößern, denn steigende Patientenzahlen benötigen in der Folge auch mehr Mitarbeiter auf Krankenhausseite. „Ich habe das EVK Mettmann als sehr guten und zuverlässigen Arbeitgeber kennengelernt, gleichzeitig ist der Arbeitsplatz in der Notaufnahme wirklich spannend, vielfältig und herausfordernd. Ich würde mich freuen, wenn ich zeitnah neue Kollegen für mein Team und den Arbeitsplatz Notaufnahme begeistern kann“, so die Ärztin. Parallel zur Patientenversorgung sollen auch Verbesserungspotenziale ausgeschöpft und Prozesse optimiert werden. „Auch das wird Teil meiner Aufgabe sein - Schritt für Schritt“, ergänzt Schmidt. Nach einem Arbeitstag im Krankenhaus führt der direkte Weg der Ärztin bei Wind und Wetter in den Reitstall. „Reiten ist für mich der beste Ausgleich zu meinem Beruf.“
Übrigens: Recht kurzfristig besuchte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann am Montagmittag die Zentrale Notaufnahme im EVK Mettmann. Sie ließ sich vor Ort die herausfordernde Versorgungssituation in der ZNA erläutern, nutzte aber die Gelegenheit ihres Besuches auch, um sich ausdrücklich für die zuverlässige, medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger durch das EVK Mettmann und die Notaufnahme zu bedanken. Als Dankeschön gab es einen vitaminreichen Obstkorb für das Team.